Dienstag, 15. Januar 2019

Tanzt Du im Feuer das Wunder des Lebens?


Kürzlich viel mir ein Zettel mit einer indianischen Weisheit wieder in die Hände, die folgendes sagt:
Tanze im Feuer das Wunder des Lebens!
Fließe mit dem Wasser in die Tiefe der Träume!
Atme im Wind die Weite des Himmels!
Wachse in die Erde zum Quell Deiner Kräfte!

Eine sehr kraftvolle Weisheit, die jedoch in der modernen, schnelllebigen Gesellschafte nur wenige Menschen wirklich konsequent zu beherzigen scheinen. Für solche Weisheiten ist in der Regel keine Zeit. Einige lesen sie vielleicht interessiert, verstehen die Weisheit mit dem Verstand, um sie anschließend direkt in die gedanklichen Schublade „verstanden“ zu stecken, wo sie wieder in Vergessenheit gerät, ohne wirklich Beachtung gefunden zu haben.

Doch wie wäre es, wenn Du diese indianische Weisheit für dieses frische Neue Jahr zu Deinem Motto machst und tatsächlich lebst? Um das tun zu können, ist zuvor die Beantwortung zwei ganz anderer Fragen hilfreich:

·         Wieso rennst Du manchmal (oder öfter) durchs Leben und bist gehetzt oder gestresst?
·         Wann hörst Du auf zu überleben und beginnst zu leben?

Die Krux an der Sache ist, dass der Stress und die Alltagshektik selbstgemacht sind. Kennst Du das: Du meinst, Du müsstest dieses und jenes noch unbedingt schnell erledigen, besorgen oder lösen, bevor Du Dich wirklich entspannen kannst? Warum tust Du das?

Das ständige Tun scheint bei den meisten Menschen wie ein Virus zu sein. Und glaube mir, ich kenne diesen Virus sehr gut. Ich hatte jahrelang wirklich Mühe, tagsüber einfach einmal eine Pause zu machen. Es ist ein Virus einer patriarchischen Gesellschaft, die auf Leistung gedrillt ist. Viele von uns haben das Virus, ständig etwas leisten zu müssen, unbewusst tief in den Zellen sitzen. Wenn Du beispielsweise einfach gemütlich im Park sitzt und die Bäume anschaust, dann leistest Du nichts. Womöglich wirst Du sogar noch gefragt, ob Du nichts zu tun hast oder schon wieder Urlaub hast. Ein fataler Glaubenssatz, der damit einhergeht ist, dass Du nur Anerkennung bekommst, wenn Du etwas leistest und Geld verdienst. „Von nichts kommt nichts!“, heißt ein Sprichwort. Wenn Du gestresst bist, musst Du demnach wirklich viel leisten und scheinbar wichtig sein (z. B. für Deine Firma). Ergo bekommst entsprechend Bewunderung von anderen. Und nur wenn Du krank wirst, hast Du das Recht, eine Pause zu machen. Das sind nur einige wenige der unausgesprochenen Virus-Aspekte und Glaubenssätze. Der Fokus liegt auf dem Tun und Haben. Es geht um materielles und monetäres Wachstum. Wir versuchen das Tun und das Haben zu vermehren und wachsen zu lassen, anstatt unser Sein wachsen zu lassen.

Merkst Du, welche Kluft zwischen der indianischen Weisheit und den Glaubenssätzen der modernen Gesellschaft klafft? Diese beiden scheinen sich nicht wirklich vereinen zu lassen.

Und doch ist es möglich! Es ist möglich, dass Du im Feuer das Wunder des Lebens tanzt und in die Erde zum Quell Deiner Kräfte wächst, sobald Du Dir Deine Kraft zurück holst und aufhörst, Dich im Außen zu verlieren.

Sich im Außen zu verlieren bedeutet, dass Du Deine Kraft und Autorität abgibst und nicht mehr geerdet und bei Dir bist. Du kannst Deine Kraft an Dinge, Personen, Situationen, Projekte, die Zeit, Geld, Glaubenssätze oder auch vermeintliche gesellschaftliche Regeln und Normen abgeben. Es ist daher sinnvoll, einmal für Dich zu überprüfen, wie oft pro Tag Du Deine Kraft nach außen abgibst und nicht mehr zentriert bei Dir bist. Frage Dich zum Beispiel einmal folgendes:

  • Wie oft machst Du es Deinem Partner, Deinem Chef, Deinen Kollegen, etc. recht?
  • Wie oft meinst Du, noch mehr tun bzw. leisten zu müssen?
  • Wie viele Aufgaben hast Du aus inauthentischem Pflichtbewusstsein übernommen, die Dich aber stressen anstatt inspirieren.
  • Inspiriert und erfüllt Dich Dein Job? Oder beginnt das Leben erst nach Feierabend?
  • Wie lang ist Deine To-Do Liste? Wie viele Punkte hat sie (wenn Du alles aufschreiben würdest, was Du meinst erledigen zu müssen, auch wenn es täglich wiederkehrende Aufgaben wie putzen, bügeln, die Kinder zur Schule fahren, etc. sind).
  • Wie häufig am Tag denkst Du „Ich möchte nur noch eben schnell das und jenes fertig machen, bevor ich mich in Ruhe hinsetze und einen Kaffee trinke?“
  • Machst Du Dir Sorgen, ob Du genug Geld hast bzw. wie Du mehr Geld verdienen kannst?
  • Wie oft im Monat nimmst Du Dir Zeit, um wirklich nichts zu tun?
  • Wie oft bist Du gedanklich im Morgen oder im Gestern und denkst über Eventualitäten der Zukunft nach oder darüber, was war?
  • Wie oft am Tag nimmst Du Dir Zeit, im Hier und Jetzt anzukommen und zu fühlen, was gerade in Dir los ist; was Du fühlst?

Selbst, wenn Du eine Arbeit oder ein Projekt hast, das Dich wirklich inspiriert, kann es sein, dass Du Deine Kraft abgibst. Das passiert beispielsweise dann, wenn Du vor lauter Inspiration den Moment verpasst, in dem es angesagt wäre, eine Pause zu machen. Dann gibst Du Deine Kraft an das Projekt ab. Wenn Inspiration durch Dich hindurch fließt, fließt sie. Inspiration kennt keine Zeit und keine Pausen. Deswegen ist es in dem Fall notwendig, dass Du die Pausen bewusst festlegst und nicht vor lauter Inspiration ausbrennst.

Es kann so schnell passieren, dass Du in dem „Viel zu tun“-Ding landest. Unabhängig davon, in welcher Form bzw. an wen oder was Du Deine Kraft nach außen abgibst, ist es notwendig, dass Du regelmäßig inne hältst, um bei Dir anzukommen und die indianische Weisheit mehr in Dein Leben zu integrieren. Werfe alles an Gepäck ab, was Du nicht brauchst; alles, was Dir nicht entspricht (siehe hierzu auch den Artikel von Dezember 2018 „Mit wie viel Gepäck reist Du durchs Leben“). Werde authentisch, präsent und komme im Hier und Jetzt an. Dazu sind zwei Schritte unabdingbar.

 
Schritt 1: Zentriere Dich
Der erste Schritt besteht darin, dass Du lernst, Dich wirklich zu zentrieren. Du zentrierst Dich, indem Du Deine Aufmerksamkeit nutzt und schaust, wo Dein sogenanntes, energetisches, bewegliches Seins-Zentrum ist (es hat in der Regel zunächst die Größe einer Grapefruit und wir legen es häufig in den Kopf und denken die ganze Zeit). Anschließend benutzt Du Deine Absicht, um es auf das physische Zentrum zu legen. Das physische Zentrum ist in Höhe der Gürtelschnalle, in der Körpermitte und hält unsere Balance. Wenn diese beiden Zentren aufeinander liegen, bist Du zentriert. Schau Dir beispielsweise die Grundhaltung einer Kampfsportart wie Aikido, Jiu-Jitsu oder ähnlich auf YouTube an. Wenn Du zentriert bist, kann Dich nichts umhauen. Du kannst das Zentrieren möglicherweise verstärken, wenn Du deklarierst, dass Wurzeln aus Deinen Füßen in die Erde wachsen. Im zentrierten Zustand zählt nur das Hier und Jetzt. Dein Verstand wird jetzt vielleicht nicht wissen, wie das geht. Die Einladung ist: probiere es trotzdem!

Schritt 2: Werde Dir über Deinen persönlichen Raum bewusst
Das ist etwas, das wir definitiv nicht in der Schule lernen und somit hört sich das Folgende jetzt möglicherweise etwas merkwürdig an. Jeder von uns hat eigentlich einen persönlichen, energetischen Raum um sich. Da die meisten von uns jedoch nichts darüber lernen und diesen somit nicht bewusst aufrecht erhalten, fällt der Raum in sich zusammen und ist nicht da. Die Konsequenz ist, dass Du die Energie von den Menschen, denen Du begegnest, ungeschützt abbekommst. Bist Du schon einmal durch die Innenstadt gelaufen und warst völlig erledigt, als Du wieder zuhause ankamst? Die meisten haben das wohl schon einmal erlebt. Das passiert, wenn Du Deinen persönlichen, energetischen Raum nicht deklariert hast. Sobald Du die ganze Energie abbekommst, wird es sehr schwierig, bei Dir anzukommen und zu bleiben.

Probiere einmal Folgendes: Setz Dich entspannt auf einen Stuhl. Schließe die Augen. Nun benutze zwei Finger zum Schnipsen. Schnipse einmal und deklariere damit, dass um Dich herum eine Blase ist, die Dich komplett einschließt. Du sitzt in dieser Blase. Sie ist wie eine Seifenblase im Abstand von ca. 50cm komplett um Dich herum, vorne, hinten, oben und unten. Ertaste diese Blase nun von innen mit Deinen Händen. Bewege wirklich Deine Hände an der Blasenwand entlang. Wenn Du das eine Minute gemacht hast, schnipse die Blase wieder weg und spüre den Unterschied. Dann nutze wieder Deine Absicht und schnipse die Blase wieder hin und spüre erneut den Unterschied. Mache das ein paar Mal. Dies ist möglicherweise das erste Mal, dass Du Bewusstheit über Deinen persönlichen, energetischen Raum bekommst und diesen spürst. Dann gehe einmal in die Innenstadt und deklariere ganz bewusst diesen persönlichen Raum um Dich. Halte die ganze Zeit einen Teil Deiner Aufmerksamkeit darauf gerichtet, damit er bestehen bleibt. Nimm den Unterschied wahr.

Wenn Du mehr und mehr zentriert bist, im Sein und im Hier und Jetzt ankommst, Dir ausgiebige Pausen gönnst, in denen alles sacken kann, dann kann in Dir Ruhe einkehren. Dann kannst Du Erlebtes integrieren, Dinge verabschieden, Klarheit darüber bekommen, was wirklich Dir entspricht und Neues entstehen lassen.

Stress ist selbst gemacht. Wenn Du gestresst und gehetzt bist, bist Du gefangen in Deinen eigenen Gedanken und Glaubenssätzen und im Tun und Handeln. Doch was, wenn Du nicht Deine Gedanken bist? Was, wenn Du ausbrechen kannst aus dem intellektuellen Gefängnis? Was, wenn Du nicht Dein Tun und Haben bist?

Jeder Mensch hat ein Sein. Das Sein ist gekennzeichnet durch Qualitäten, die Dich in Deiner Essenz ausmachen und die beschreiben, wie Du bist. Vielleicht bist Du offen, klar, kreativ, wie ein leuchtender Stern, aufmerksam, feinspürig, humorvoll, etc. Wie wäre es, wenn Du den Fokus abziehst vom Tun und mehr auf Dein Sein richtest?

Vielleicht fragst Du jetzt „Ja alles schön, aber wie soll ich das machen? Wie geht das?“ Zieh einmal in Betracht, dass die Antwort auf die Frage „Wie?“ ganz einfach „Ja!“ lautet. Fange einfach an! (zum Beispiel mit den beiden oben beschriebenen Schritten).

Die wirklich interessante Frage lautet nicht „Wie?“ sondern vielmehr: „Wann entscheidest Du Dich bewusst und aufrichtig aus ganzem Herzen dafür,

im Feuer das Wunder des Lebens zu tanzen,
mit dem Wasser in die Tiefe der Träume zu fließen,
im Wind die Weite des Himmels zu atmen,
in die Erde zum Quell Deiner Kräfte zu wachsen?“

Achte auf Dich! Es ist Deine einzigartige, kostbare Lebenszeit!

Herzliche Grüße, 
Nicola


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