Wann
haben Sie das letzte Mal an einem Fluss gesessen und einfach nur das Wasser
angeschaut? Kürzlich saß ich an einem Bach in den Bergen und dachte, dass die
Natur ja schon sagenhaft ist. Sie zeigt uns nämlich genau den Reichtum und die
Vielfalt, die in uns stecken und die Leichtigkeit, mit der wir zielsicher durch
das Leben navigieren und unserem roten Lebensfaden folgen können. Doch wo lernen
wir diese Dinge? Es gibt kein Fach „Lebensfluss“ oder „Glücklich leben“ in der
Schule.
Viele
meinen, das Ziel im Leben sei es, Glück zu finden oder glücklich zu sein. Aber
was ist Glück? Viele Menschen verknüpfen Glück mit einem Zustand von Harmonie,
Frieden und Freude, während andere Menschen wiederum Glück an dem Besitz
materieller Dinge festmachen. Getreu dem Motto „wenn ich erst dies und das
erreicht habe, ja dann bin ich glücklich.“ Die Krux ist nur, dass Sie mit
dieser Haltung das Glück in Ihrem Leben auf ein Podest stellen und es womöglich
verpassen. Denn dann können Sie nur glücklich sein, wenn alles genau so
eintrifft, wie sie es logisch definiert haben. Sobald es auch nur die geringste
Abweichung gibt, sind Sie nicht mehr glücklich. Sie machen Ihr Glück also an
Konzepten fest, die Ihnen Ihr schlauer Verstand vorgibt.
Glück
ist jedoch nicht das Ziel. Glück ist der Weg. Glück ist eine Entscheidung. Um
es mit den Worten von Lee Lozowick einmal zu sagen „Glück kommt von der Wahl
dessen, was ist“. Glück ist eigentlich der Grundzustand der Menschen, doch durch
bewusste und unbewusste Denk- und Verhaltensmuster legen wir uns selbst Steine
in den Weg. Wir begrenzen uns selbst durch Zweifel, Negativität und alte,
blockierende Entscheidungen, die wir in uns tragen. Schauen Sie einmal auf Ihr
Leben. Für was haben Sie sich entschieden? Haben Sie sich für Glück
entschieden? Oder haben Sie sich für Schwierigkeiten und Dramen entschieden?
Sie brauchen nur Ihr Leben anschauen und haben sofort die Antwort.
Lassen
Sie uns einmal zu dem Fluss-Beispiel zurückkehren und schauen, was das
bedeutet. Mit der Geburt besteigt jeder ein Boot auf dem Fluss des Lebens. Als
Zubehör gibt es lediglich ein Ruder, das dazu da ist, in möglichen Untiefen zu
navigieren oder Felsen zu umschiffen. Ansonsten werden Sie nur vom Fluss
getragen.
Dem
Fluss zu folgen ist eigentlich sehr einfach, denn mit der Strömung zu treiben
ist natürlich, leicht, stimmig, ungezwungen und unkompliziert. Der Fluss ist
auch so angelegt, dass es immer wieder Stellen gibt, an denen wir unser
Geschick und Können unter Beweis stellen müssen. Vielleicht gibt es
Stromschnellen oder Felsen im Wasser. Die Schwierigkeit liegt jedoch vor allem
darin, dass am Ufer so viele Dinge und Menschen sind, die versuchen, uns
abzulenken und unseren Kurs zu manipulieren, sodass wir sehr leicht von
selbigem abkommen können.
Vor
ca. 1,5 Jahren lernte ich eine Frau kennen, mit der ich einen interessanten
Austausch hatte. Wir kamen auf den Lebensfluss zu sprechen. Als ich ihr
erzählte, dass ich meine Berufung als Trainerin lebe, sagte sie „Toll, ich
würde auch gerne meine Berufung leben.“ Ich fragte sie, was ihre Berufung sei
und sie antwortete, dass sie begeistert sei von Feng Shui, gerne Feng Shui
Beraterin wäre und dazu auch schon eine Ausbildung gemacht hätte. Sie würde
gerne Firmen und Privatpersonen darin unterstützen, den Energiefluss in Räumen
optimal zum Fließen zu bringen. Sie hätten Sie sehen sollen. Sie strahlte und
war in dem Moment eine völlig andere Person. Ich fragte sie, wann sie damit
anfangen wolle, doch sie wusste es nicht genau. Da ich ihr Potenzial sah,
schlug ich ihr ad hoc vor, die darauf folgende Woche bei mir in der Wohnung
anzufangen. Gesagt getan. Sie kam, stellte mir Fragen, schaute meine Wohnung
an, bestimmte die Himmelsrichtungen etc. Dann wollte sie eine Ausarbeitung
machen und mir diese zukommen lassen. Doch sie brach den Kontakt ab.
Letzte
Woche erhielt ich überraschend eine E-Mail von eben dieser Frau. Sie schrieb,
sie sei zunächst so euphorisch gewesen, doch dann habe sie es sich leider
wieder nicht zugetraut, die Kenntnisse ihrer Ausbildung einzusetzen
und möglicherweise durch ihre Hinweise falsche Dinge in Gang zu bringen. Ich
war traurig, als ich das las. Nicht, weil meine Feng Shui Beratung flöten
gegangen war. Nein, ich war traurig, weil diese Frau sich von Ängsten, Sorgen, Stimmen,
die vermutlich nicht einmal ihre eigenen sind (z. B. „Du kannst das nicht. Das
ist viel zu riskant.“) abhielten lies, auf Kurs ihres Flusses zu bleiben. Der
Lebensfluss hatte sie bereits zur Feng Shui Ausbildung gebracht, doch jetzt
hatte sie Angst, die Fahrt fortzusetzen.
Stellen
Sie sich vor, sie stehen am Ufer und sehen Ihr Boot vor sich im Wasser liegen.
Sie wissen, es ist Ihr Boot. Sie müssen eigentlich nur einsteigen und sich mit
dem Ruder vom Ufer abstoßen und los geht‘s. Nun steigen Sie also ein und
merken, dass es womöglich wackelig ist. Sie kennen das vielleicht: wenn man
einen Fuß in so eine Nuss-Schale setzt, dann wackelt der kleine Kahn erst
einmal hin und her, bis man sein Gleichgewicht gefunden hat und sicher sitzt.
Diese Frau hat also den Fuß in das Boot gesetzt und bei den ersten schunkelnden
Auswirkungen gleich wieder einen Rückzieher gemacht.
Sie
ist nur ein Beispiel dafür, was vielen Menschen passiert. Es passiert jedem von
uns fast täglich, bei unterschiedlichsten großen und kleinen Dingen. Wir tun
etwas nicht, das vielleicht spannend, lustig oder begeisternd wäre, weil wir
Angst haben, zu versagen oder einen Fehler zu machen. Wir meinen, wir müssen
erst stundenlang oder wochenlang Pläne machen und alle möglichen Risiken
abprüfen, bevor wir einen Schritt tun können. Wie viele goldene Möglichkeiten
haben Sie im Leben dadurch schon verpasst? Warum ist es immer wieder so
schwierig den Schritt ins Boot zu schaffen?
Wenn
wir in unser Boot einsteigen, dann begeben wir uns auf eine Wildwasserfahrt.
Sind Sie schon einmal mit einem Kanu über Wildwasser gefahren, oder waren Sie einmal
beim Rafting? Ich empfehle Ihnen, so etwas einmal zu machen. Auch Surfen oder
Skifahren kommen dem, was ich beschreiben möchte, einigermaßen nahe. In dem
Moment, wo Sie Ihr Boot besteigen, sind Sie „in Kontrolle außer Kontrolle“. Wie
bitte? Was soll das denn heißen?
Nun,
wenn Sie sich auf eine Wildwasserfahrt begeben, können Sie vielleicht das Boot
ein wenig navigieren, in dem Sie das Ruder mal links und mal rechts raushalten.
Wirklich kontrollieren können Sie die Fahrt aber nicht mehr. Wenn Sie im Boot
sitzend Ihrem persönlichen Fluss folgen und sich ganz darauf einlassen, dann
nehmen Sie in null-komma-nichts mächtig Fahrt auf und schwupps ist es vorbei
mit der Kontrolle. Das kann gehörig Angst machen, denn viele Menschen lieben
doch gerade die Kontrolle und Sicherheit. Der Witz ist jedoch, dass sich Ihre
Normalität anpasst, wenn Sie sich erst einmal auf das Boot und den Fluss
eingelassen haben. Das bedeutet, dass es nur der erste Moment ist, in dem Sie
Angst haben. Sobald Sie erst einmal eine Weile im wackeligen Boot gesessen
haben, wird es für Sie ganz normal. Waren Sie schon einmal eine Stunde oder
länger auf einem Boot und sind dann wieder an Land gegangen? Was ist da
passiert? Richtig, Sie betraten das Ufer und sind erst einmal geschwankt, weil
Ihr ganzer Körper noch auf die Wasserbewegung ausgerichtet war. Und Angst ist
nur Angst, eine großartige Kraft, die uns hilft in Unbekanntes Gebiet zu gehen
(Siehe auch Artikel „2011-06-14_Die Angst vor der Angst“).
Doch
stellen Sie sich vor, Sie besteigen nun Ihr Boot und folgen also dem Fluss. Was
ist das Schlimmste, was Ihnen passieren kann? Richtig, Sie könnten kentern. Wohlgemerkt
„könnten“. Sie „könnten“ jedoch auch morgen auf der Straße von einem Auto
überfahren werden, ohne jemals Ihrem Fluss gefolgt zu sein. Blöde Vorstellung,
oder?
Wirklich,
das Schlimmste, was Ihnen passieren kann, wenn Sie Ihrem Fluss folgen, ist,
dass Sie vielleicht in einer Stromschnelle oder an einem Felsen kentern. Und?
Dann ist das in dem Moment einfach ein direktes Feedback für Sie, dass das
letzte Manöver nicht funktioniert hat. Dann heißt das Motto: aus dem Wasser
wieder auftauchen, Boot umdrehen, weiterfahren und das nächste Mal etwas Neues
ausprobieren. Oder würden Sie deswegen nie wieder in ein Boot steigen? Haben
Sie beim Skilaufen einmal einen Huckel übersehen, sind gestürzt und deswegen
nie wieder Ski gelaufen?
Der
Witz ist, Sie werden auf Ihrer Wildwasserfahrt auf jeden Fall an Stromschnellen
vorbei kommen. Sie werden sogar Wasserfälle mit Ihrem Kahn hinunterstürzen. Doch
genau das sind die Momente, in denen Sie sich weiterentwickeln und auf die
nächste Ebene kommen, anstatt immer im gleichen Sumpf stecken zu bleiben. Dafür
sorgt das Universum, das auf Evolution ausgerichtet ist. Deswegen heißt es ja
auch „Wild“-Wasser. Es geht wild und lebendig zu. Der Lebensfluss ist kein
stehender Baggersee.
Wenn
Sie sich übrigens gar nicht erst vom Ufer ins Boot bewegen, wird das Universum
den Hammer rausholen, damit Sie sich endlich auf Ihrem Fluss bewegen. Z. B.
brennt Ihr Haus ab, Sie haben einen Unfall, sie verlieren Ihren Job, oder
irgendetwas geht mächtig in die Hose, damit Sie aufwachen. Falls Sie etwas in
dieser Art gerade erleben, schauen Sie einmal direkt bei sich, anstatt das
Opfer der Umstände zu sein. Was soll Ihnen diese Situation zeigen? Hier ein
Beispiel: ein enger Freund von mir hatte neulich aus heiterem Himmel eine
Fußverletzung konnte nicht mehr auftreten und sich somit nicht fortbewegen. Es
ging sprichwörtlich nicht mehr. Die interessante Frage war in dem Moment „was
geht in seinem Leben gerade nicht mehr. Wo geht es nicht mehr vorwärts.“ Die
Antwort kam ziemlich prompt „Im Job. Der geht einfach nicht mehr. Ich muss
etwas anderes machen.“ So „geht“ es nicht mehr weiter.
Es
lohnt sich also, direkt in Ihr Boot zu steigen, anstatt überraschend die Keule
vom Universum zu kriegen. Bei der Feng Shui Beraterin könnte das z. B. wie
folgt aussehen: sie steigt in ihr Boot, hat erst einmal Angst, weil es wackelt,
aber wir nehmen an, sie steigt ein. Sie kriegt die ersten Aufträge. Und dann
kommt eine Stromschnelle und bei einem Klienten fließt in einem Zimmer die
Energie nach ihrer Beratung vielleicht nicht so, wie sie erwartet hatte. Steckt
sie deswegen sofort den Kopf in den Sand, oder nimmt sie diese Situation
dankbar als Lernsituation an und macht es beim nächsten Mal anders? Glauben Sie,
ich sei von Anfang an die Trainerin gewesen, die ich heute bin? Glauben Sie
Einstein hat alles gewusst und richtig gemacht?
Die
Welt ist ein gigantischer Feedback-Generator. Wenn wir losgehen, oder mit
unserem Boot losfahren, bekommen wir zwangsläufig Rückmeldung. Dabei vergessen
wir oft, dass es nur zwei Arten von Rückmeldung gibt, wenn wir losgehen:
„Funktioniert“ oder „Funktioniert nicht“. Es ist einfach eine Rückmeldung
darüber, ob in der Vergangenheit etwas funktioniert hat, oder nicht. In unserer
Gesellschaft ist „Feedback“ jedoch oft negativ behaftet und wird als persönliche
Kritik angesehen, die es zu vermeiden gilt. Ich lade Sie ein, Ihre Sichtweise
über Feedback zu ändern, denn wenn Sie in Ihr Boot steigen, werden Sie
unmittelbar Rückmeldung bekommen, ob
Ihre Navigation funktioniert, oder nicht. Es ist wirklich nur ein Hinweis
darüber, was funktioniert und was nicht. Punkt. Neutral. Kein persönlicher
Angriff. Einfach nur eine Rückmeldung. Das ist alles. Sagen Sie „Ah, danke für
das Feedback, jetzt weiß ich wo ich stehe.“ Fahren Sie weiter und probieren Sie
das nächste Mal etwas anderes aus, bis Sie wissen, was funktioniert. Wenn Sie
den gleichen Schlamassel wieder erleben, haben sie vermutlich vergessen, nach
dem letzten Feedback etwas zu verändern. Vergessen Sie diesen wichtigen Schritt
also nicht. Auf dem Fluss des Lebens gilt es, schnell zu lernen. Sie fahren
los, etwas funktioniert nicht, sie kentern, sie fahren wieder los, verändern
bei der nächsten Stromschnelle etwas und kommen durch.
Je
mehr Sie bei Ihrer Wildwasserfahrt übrigens mit dem Ruder herumfuchteln und
versuchen die Fahrt mit dem Verstand zu kontrollieren, desto eher werden Sie
kentern oder vom Kurs abkommen. Entspannen Sie sich und vertrauen Sie. Ein
Fluss macht sich keine Gedanken darüber, ob er links oder rechts herum fließen
muss. Er fließt einfach stetig vor sich hin und bahnt sich seinen Weg. Sie
können ihn weder beschleunigen, noch stoppen. Er fließt einfach und trägt Sie. Versuchen
Sie also nicht krampfhaft, gegen den Strom zu schwimmen.
Nun
gibt es durchaus Schlauberger, die meinen, sie wüssten, wo das Ziel ist und
könnten eine Abkürzung nehmen, indem sie ihr Boot aus dem Wasser ziehen, es
kopfüber nehmen und zu Fuß quer durch die Walachei rennen, um es an der
nächsten Flussgabelung wieder zu Wasser zu lassen. Sehr clever. Dabei vergessen
Sie jedoch meistens, dass Abkürzungen mitunter durch wildes Gestrüpp gehen und
der Marsch zur Tortur wird. Sie kommen nicht schneller an, nur weil Sie eine
Abkürzung nehmen oder meinen, schneller rennen zu müssen.
Experiment: Wo sind Sie nicht im
Fluss?
Lassen
Sie uns etwas praktischer werden. Nehmen Sie einmal Zettel und Stift und
schreiben Sie, ohne groß nachzudenken, die 5 Dinge auf, die in Ihrem Leben
nicht laufen. Wo fließt es nicht. Was funktioniert nicht? Was blockiert Sie?
Vielleicht
haben Sie schon einmal den Spruch gehört „Change it, love it or leave it“
(Verändere es, liebe es, oder lasse es). Schreiben Sie jetzt hinter jedes der
Beispiele entweder das Wort verändern, lieben oder lassen.
Wenn
Sie etwas in der Kategorie „verändern“ haben, schreiben Sie nun genau auf, wie
die Veränderung aussieht bzw. was der nächste Schritt ist, um die Veränderung
einzuleiten. Vielleicht müssen Sie ein Gespräch führen, neu tapezieren oder was
auch immer.
Wenn
Sie einen Punkt in der Kategorie „lieben“ haben, dann können Sie ab sofort
aufhören, sich über diesen Punkt zu beschweren. Sie können ihn akzeptieren und
lieben lernen, anstatt sich dagegen zu wehren.
Wenn
Sie einen Punkt in der Kategorie „lassen“ haben, dann werden Sie diesen so
schnell wie möglich los. Kündigen Sie den Job, die Versicherung oder hören Sie
auf, jemandem hinterher zu rennen, oder die Sachen hinterher zu tragen. Lassen
Sie es einfach. Hören Sie auf, sich kaputt zu machen, abzuhetzen, zu viele
Termine anzunehmen, die Arbeit anderer zu machen und sie dadurch zu retten,
etc. Folgen Sie stattdessen dem, was für Sie stimmig ist.
Es
gibt viele Gründe, etwas, das Sie begeistert, nicht zu tun. Unser Kopf wartet
mit allerlei Stimmen auf, die uns einflüstern, dass es besser ist, Ihrem Fluss
nicht zu folgen. Doch es reicht genau ein Grund dafür, um zu beginnen.
Sie müssen nur den ersten Schritt ins Boot schaffen. Die Fahrt beginnt von
allein und schon bald werden Sie merken wie viel Freude Sie auf dem Weg haben
und wie spannend und möglichkeitsreich der Fluss ist.
Glauben
Sie mir, ich bin auch schon mit meinem Boot in Stromschnellen angeeckt und gefühlte
10.000 Wasserfälle hinabgestürzt. Doch jede einzelne Herausforderung war ein
Erlebnis und hat mich auf die nächste Ebene gebracht. Von der einen oder anderen
Stromschnelle habe ich eine Weile eine
Beule gehabt, doch ganz ehrlich: ich möchte keine missen, denn ich habe eine
Menge gelernt und erlebt. Der Lebensfluss ist ein Abenteuer. Die Frage ist
immer, was machen Sie, wenn Sie sich eine Beule holen oder kentern. Stehen Sie
wieder auf, verändern etwas und fahren weiter oder verharren Sie ab sofort nur
noch am sicheren, langweiligen Ufer, an dem alles nur gewöhnlich ist und Sie
stagnieren?
Zwischen
Ihnen und Ihrem Lebensfluss-Boot steht nur eine Person: Sie selbst. Hören Sie
einfach auf, gedankliche Staudämme zu errichten und steigen Sie endlich ein.
Das
erinnert mich gerade an einen Ausschnitt aus dem Film „Der friedvolle
Krieger“. Der Student Dan wird von seinem
weisen Lehrer mit dem Spitznamen „Sokrates“ gebeten, am nächsten Tag morgens
früh am vereinbarten Treffpunkt zu erscheinen mit den Worten „Du bist soweit. Ich
möchte Dir etwas zeigen“. Dan erscheint und ist absolut euphorisch. Er freut
sich unglaublich, während beide Stunde um Stunde einen Berg hochwandern. Es
ergibt sich folgender Dialog:
·
Sokrates: „Es gibt nur 3 Regeln im Leben.“
·
Dan: „Es gibt nur 3 Regeln im Leben?“
·
Sokrates: „Und du kennst sie bereits.“
·
Dan: „Paradox, Humor und Veränderung.“
·
Sokrates: „Paradox…“
·
Dan: „…Das Leben ist ein Rätsel.
Verschwende keine Zeit damit, es zu ergründen.“
·
Sokrates: „Humor…“
·
Dan: „…Bewahre Dir Deinen Sinn für Humor,
besonders, was Dich selbst betrifft. Er ist Deine unermessliche Stärke.“
·
Sokrates: „Veränderung…“
·
Dan: „…Vergiss nicht, dass nichts bleibt, wie
es ist.“
…
·
Dan: „Hey, bitte sag, dass wir bald da
sind…Komm schon, Sokrates, wir rennen schon seit 3 Stunden hier rauf.“
·
Sokrates: „JETZT sind wir da.“
·
Dan (schaut sich verwundert um): „Wo sind
wir?“
·
Sokrates: „An dem Ort, den ich Dir zeigen
wollte.“
·
Dan: „Wegen der Aussicht, oder was?“
·
Sokrates: „Da, neben Deinem Fuß.“
·
Dan: „Die Blume?...Ich warne Dich.“
·
Sokrates: „Nein, der Stein.“
·
Dan: „Ist da irgendwas besonderes an diesem
Stein?“
·
Sokrates: „Stimmt was nicht?“
·
Dan: „Ach komm schon, Sokrates, das ist es,
wofür ich endlich weit genug sein soll?“
·
Sokrates: „Na den ganzen Weg hier rauf
warst Du aufgeregt, du warst überglücklich.“
·
Dan: „Weil ich gedacht habe, dass es hier
etwas zu sehen gibt.“ …
·
Sokrates: „Und was hat sich geändert?
·
Dan: „Das nichts hier ist, außer diesem
Stein.“
·
Sokrates: „Das hätte ich Dir vermutlich
vorher verraten sollen, mh? Aber ehrlich gesagt, ich war selbst nicht so ganz
sicher, was wir hier finden würden. Weil ich das nie bin…Tut mir leid, dass Du
nicht mehr glücklich bist.“
·
Dan (nach kurzer Besinnung): „Der Weg…Der
Weg ist es, der uns glücklich macht und nicht das Ziel.“
Wenn
Glück Ihr Ziel ist, dann sind Sie gedanklich in der Zukunft und verpassen das
Glück JETZT in diesem Moment. In der Zukunft haben Sie keine Kraft. Es geht um den
Weg. Wählen Sie das Glück. Wählen Sie diesen Moment mit allem, was er ist und
genießen Sie die Wildwasserfahrt. Seien Sie in diesem Moment. Lassen Sie sich
überraschen, was der nächste Moment für Sie bereit hält. Und wenn Sie einmal
kentern, bewahren Sie sich Ihren Humor. Wie gesagt, Glück kommt von der Wahl
dessen, was ist.
Ahoi
und herzliche Grüße,
Ihre Nicola Nagel
POTENZIALE LEBEN!
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