Eine
Frage, die viele Menschen in Unternehmen immer wieder beschäftigt, ist folgende:
Wie kann ich als Individuum aus meiner aktuellen Position heraus Veränderung
bewirken? Eine sehr relevante Frage, die in den aktuellen Zeiten immer
drängender wird; vor allem wenn Sie einen Job bekleiden, der keine
Führungsposition beinhaltet, Sie jedoch sehen, dass in Ihrem Unternehmen die
aktuelle Art zu arbeiten nicht mehr tragbar ist.
Viele
Menschen leben ein Leben, in dem es darum geht, Gewohnheiten abzuspulen, die es
für sie bequem machen. Sie fahren jeden Morgen den gleichen Weg zur Arbeit,
beschäftigen sich 7-12 Stunden mit Dingen, die ihnen – wenn überhaupt - nur
bedingt Spaß machen und sich oftmals wiederholen, und sehen den Job als
Pflichtveranstaltung und vermeintliche Sicherheit, um ihren Lebensunterhalt
bestreiten zu können. Doch was ist so interessant daran, ein Leben zu führen,
wo Sie bereits im Vorhinein wissen, wie die Woche aussehen wird? Wenn Sie
Menschen diese Frage stellen, so erhalten Sie Antworten, die letztendlich auf
eine Aussage hinauslaufen: „Ich kann nichts dagegen tun, denn ich bin nun
einmal in den hierarchischen und gesellschaftlichen Strukturen gefangen.“
Auf den
ersten Blick scheint dies sehr plausibel zu sein. Tatsächlich werden wir
täglich mit sehr stark geschützten hierarchischen Strukturen konfrontiert, die
bereits Jahrzehnte existieren, sodass wir annehmen, sie seien unumstößlich. Mit
geschützt ist an dieser Stelle gemeint, dass es sich um Strukturen handelt, die
vehement von Politikern und Wirtschaftsbossen verteidigt werden. Die am
stärksten geschützte hierarchische Struktur ist das öffentliche Schulsystem, in
dem Kinder ihres Genius und ihrer Kreativität beraubt und zu genormten, sich
anpassenden, schlafenden Schafen erzogen werden. Die am zweit stärksten
geschützte hierarchische Struktur ist das moderne Wirtschaftssystem, bei dem es
darum geht, in Konkurrenz zueinander zu stehen, Macht auszuüben und den
größtmöglichen Profit zu erzielen. Je höher die Position, die Sie im
Unternehmen innehaben, desto mehr Macht und entsprechenden Einfluss haben Sie.
Insbesondere in großen Konzernen ist sichtbar, wie sehr dieser
selbstmörderische Virus in den Zellen der Menschen sitzt. Kürzlich unterhielt
ich mich mit einem Vertreter eines großen deutschen Automobilkonzerns, der
bestätigte, dass zahlreiche Kollegen darauf fokussiert sind, die Karriereleiter
hinauf zu klettern, um auf jeder Stufe bewusst zu testen, wie viel mehr Macht
sie haben. Das geht schließlich so weit, dass ihr Gremlin – der unbewusste
Schattenanteil in jedem Menschen – es sogar genießt, wenn sie eine Position
erreicht haben, aus der heraus sie andere Kollegen manipulieren, klein machen
oder sogar kündigen können. Es ist wie ein vermeintlicher, völlig irrsinniger
Adrenalin-Kick.
Wo ist die
Menschheit gelandet? Wo sind die Unternehmen gelandet? Es scheint, dass ein
Irrglaube das ganze System prägt. Der Irrglaube lautet: Evolution = Wachstum i.
S. v. höher, weiter, schneller, besser, mehr Profit, mehr materieller Wohlstand.
Der Wachstumsgedanke der modernen Wirtschaft basiert auf Konkurrenz, Mangel und
Machtmissbrauch.
Mehr und
mehr Menschen sehen die aktuellen Missstände und würden gerne etwas ändern. Die
Kernfrage ist: Wie kann ich als Individuum innerhalb einer sehr gut
verteidigten, hierarchischen Struktur etwas ändern? Viele Mitarbeiter sehen
keine Möglichkeit, aus ihrer aktuellen Position heraus etwas zu ändern, haben
resigniert und spielen das bekannte Spiel frustriert weiter mit.
Der
Vorschlag an dieser Stelle ist, die Perspektive zu wechseln. Ziehen Sie einmal
in Betracht, dass Sie ein Umfeld in Form der am zweitbesten geschützten,
hierarchischen Struktur gewählt haben, um dort Ihren individuellen,
evolutionären Dienst einzubringen.
Normalerweise
halten wir im Business Kontext ein typisches, althergebrachtes Modell in uns,
wie Veränderung in Unternehmen geschieht. Es handelt sich um den top-down
Ansatz, sprich dass Veränderung nur „von oben“ eingebracht werden kann, von den
Menschen, die an der entsprechenden Position sitzen. Die arbeitende Masse wird
von den Oberen kontrolliert. Damit herrscht die allgemeine Haltung bei
Mitarbeitern, insbesondere auf der operativen Ebene, dass sie nichts ändern
können. Stattdessen verstricken sie sich in Gedanken wie „Wenn ich doch nur
eine höhere Position hätte…“, oder „Wenn ich den Chef doch nur überreden
könnte, eine andere Richtung einzuschlagen….“, oder „Wenn ich doch nur diese kleine,
entscheidende 3-minütige Präsentation in einer Besprechung zeigen könnte“, oder
„Wenn ich doch nur sicher sein könnte, dass ich nicht gefeuert werde, wenn ich
den Mund aufmache…“, usw.
Lassen Sie
es uns auf den Punkt bringen: Als Individuum sehen Sie sich der am zweitbesten
geschützten, hierarchischen Struktur gegenüber und Sie stehen möglicherweise
nicht an der Spitze der Hierarchie. Stattdessen sind sie auf einer Position,
die scheinbar machtlos ist. Diese Tatsache zerreißt Sie (sonst würden Sie
diesen Artikel nicht lesen), denn Sie spüren instinktiv, dass Sie hier auf der
Erde sind, um etwas anderes zu tun, als im Job vor sich hinzuvegetieren. Sie
haben genug Willen, um etwas neues auszuprobieren und das Wort Evolution im
ursprünglichen Sinne zu beherzigen: Evolution
ist die allmähliche Veränderung der vererbbaren Merkmale
einer Population von Lebewesen
von Generation
zu Generation (Quelle: Wikipedia). Es geht aktuell bei Evolution darum, die
menschliche Gedankensoftware auf einen neuen Stand zu bringen, sodass eine
andere Art von Arbeiten miteinander (und mit der Erde) möglich wird.
Sie haben
einen entscheidenden Vorteil gegenüber Ihren Kollegen, denn wenn Sie sich in
Ihrem Büro umschauen, finden Sie höchstwahrscheinlich viel Hoffnungslosigkeit,
unterdrückten Schmerz, Frustration und bloßes Überleben. Doch wenn Sie diesen
Artikel lesen, dann sind Sie Grenzarbeiter, ein sogenannter Edgeworker. Sie
sind bereit, etwas anderes zu erschaffen und suchen nach Möglichkeiten. Die
Einladung an dieser Stelle lautet daher, eine neue Perspektive einzunehmen, die
Sie möglicherweise inspiriert, jeden Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu
fahren.
Ziehen Sie
in Betracht, dass es einen wilden, kreativen Teil in Ihnen gibt, der früher
bereits Regeln gebrochen hat und immer noch Regeln bricht oder brechen möchte,
sodass Sie in der Lage sind, Ihren ganz besonderen Dienst zur Verfügung zu
stellen und zur Evolution beizutragen. Genau dieser Teil kann eine andere
Haltung in Bezug auf Veränderung einnehmen. Die Menschen um Sie herum betteln
sogar unmerklich darum, dass Sie das tun, denn wenn Sie keine Veränderung
herbei führen, wer dann?
Anstatt in
dem top-down Glauben festzustecken („Wenn ich doch nur in der richtigen
Position wäre…“), geht es darum, Ihre Perspektive dahingehend zu verändern,
dass Sie bereits Teil der Organisation und genau an der richtigen Stelle sind.
Wenn Sie sich nur ein klein wenig verändern, veranlasst das jeden um Sie herum
und in der Firma, sich auch zu verändern, denn die Form des Umfeldes folgt der
Veränderung. Das ist ein universelles Gesetz. Sobald Sie Ihre innere Struktur
und Ihre Präsenz ändern, passt sich das Universum an Ihre neue Form an und
genauso alle Menschen um Sie herum.
Die
(R)Evolution hin zu einer neuen Art des Arbeitens beginnt also direkt bei
Ihnen. Das bedeutet, sobald Sie beginnen, sich dahingehend zu verändern, dass
Sie einen neuen Kontext für eine neue, tragfähige Art des Arbeitens in sich
halten und sich entscheiden, dafür zu gehen, dann hat die Veränderung bereits
begonnen. Dafür sind 3 entscheidende Komponenten notwendig:
1. Shiften Sie Ihre Identität
2.
Halten Sie Ihr Zentrum und seien Sie Ihre eigene Autorität
3.
Entdecken Sie Ihre Perle
1.
Shiften Sie Ihre Identität
Um zu starten, ist es
notwendig, dass Sie, wie oben beschrieben, die Perspektive wechseln. Dabei ist
es hilfreich, Ihre alte Job-Identität abzulegen und zu einer neuen Identität zu
wechseln. Als Mitarbeiter mit dem Ihnen bisher zugewiesenen Job-Titel bzw. auf
der Ihnen zugewiesenen Position können Sie auch nur in dem festgesetzten Rahmen
agieren. Shiften Sie Ihre Identität, indem Sie morgens beispielsweise nicht
mehr als Sachbearbeiter Rechnungswesen,
Key Account Manager oder Leiter Finanzbuchhaltung in die Firma
fahren, sondern stattdessen eine Identität wählen, die Sie inspiriert und dem
neuen Kontext entspricht. Sie könnten als Brückenbauer,
Evolutionsbeschleuniger oder Next Culture Work Pionier in die Firma
fahren. Damit befreien Sie sich selbst aus dem vorgegebenen Titel-Konstrukt,
das Sie limitiert und nur der sein lässt, der sie sein sollen, um
kontrollierbar für die Hierarchie-Verteidiger zu bleiben. Sie wissen, dass Sie
größer sind, als das.
2. Halten Sie Ihr Zentrum und seien Sie Ihre eigene Autorität
Entscheidend für den
Aufbau und das Halten eines neuen Arbeitskontextes ist das Halten Ihres eigenen
Zentrums. Jeder Mensch hat ein physisches Zentrum, das sich drei fingerbreit
unter Ihrem Bauchnabel in der Körpermitte befindet und uns hilft die physische
Balance zu halten. Genauso besitzt jeder Mensch ein sogenanntes energetisches
Zentrum, das seinen Ursprung in der Größe einer Grapefruit ist und beweglich
ist. Wir tendieren dazu, unser energetisches Zentrum schnell an eine andere
(Autoritäts-)Person oder Dinge abzugeben. Im Job geben die meisten Mitarbeiter
ihr energetisches Zentrum – und damit ihre Kraft und Autorität – beispielsweise
an den Chef, den Vorstand, den lauten Kollegen, die E-Mails, das Telefon oder
den dringenden Kundentermin ab. Zudem tendiert der Großteil der Menschen dazu,
das energetisches Zentrum im Kopf zu haben und sich ständig Gedanken über alles
Mögliche zu machen. Das Zentrum abzugeben hat durchaus seine Vorteile. Wenn Sie
Ihre Kraft an jemand anderes abgeben, dann müssen Sie keine Verantwortung übernehmen,
nicht in Aktion treten, keine Entscheidungen treffen und können weiterhin die
bequeme Opferhaltung einnehmen und damit Opfer des Systems oder einer
bestimmten Person bleiben. Wenn Sie Ihr Zentrum abgeben, sind Sie für andere
ungefährlich, denn Sie verhalten sich angepasst, sind nett und machen das, was
andere sagen.
Fakt ist jedoch, dass die
Welt SIE braucht, und zwar in Ihrer vollen Kraft, mit Ihrer eigenen Autorität
und in Ihrer vollen Präsenz. Das erreichen Sie, wenn Sie im ersten Schritt
lernen, sich zu zentrieren. Sie zentrieren sich, indem Sie Ihre bewusste
Aufmerksamkeit benutzen, um Ihr energetisches Zentrum zu lokalisieren und es
dann mit Ihrer bewussten Absicht auf Ihr physisches Zentrum legen. Sobald
physisches und energetisches Zentrum aufeinanderliegen, sind Sie zentriert und
in Ihrer Kraft. Das ist etwas völlig anderes, als sich angepasst zu verhalten.
Wenn Sie Ihr Zentrum behalten, dann sind Sie in der Lage, für etwas einzustehen,
z. B. für einen neuen Arbeitskontext. Wie wollen Sie Veränderung herbeiführen,
wenn Sie nicht in Ihrer Kraft sind? Lernen Sie, sich zu zentrieren (als
Referenz: eine zentrierte Haltung ist die Ausgangsposition bei einigen
Kampfsportarten, wie z. B. Aikido, Judo, Fechten. Aus dieser stabilen,
geerdeten Position heraus können Sie sich überall hin bewegen).
Wenn Sie Ihr Zentrum und
damit Ihre eigene Autorität halten, passiert bereits (R)Evolution. Sobald Sie
zentriert sind, geben Sie Ihr Zentrum nicht mehr an Ihren Schreibtisch, Ihr
Handy, Ihre E-Mails oder eine andere Autoritätsperson ab, die gerade durch die
Tür kommt. Dann nehmen Sie nicht mehr ungeprüft alles hin, was Ihnen eine
Person von vermeintlich höherem Rang sagt. Das kann beängstigend sein, denn
wenn Sie Ihre eigene Autorität sind, wen können Sie dann noch beschuldigen,
wenn etwas schief läuft…?
3. Entdecken Sie Ihre Perle
Sie wissen bereits, dass
jedes Individuum einzigartig ist. Eine Art auf die jeder Mensch einzigartig
ist, ist die sogenannte Perle in jedem. Die Perle ist wie ein Katalysator, der
eine Botschaft beinhaltet und sich im Zentrum Ihres Seins befindet. Die Perle
ist wie ein Juwel, das Sie bereits mit sich tragen, seit Sie geboren wurden.
Sie beinhaltet die Essenz Ihres Wirkens auf der Erde, die Botschaft Ihrer
Bestimmung. Um die exakte Botschaft Ihrer Perle entschlüsseln und ins Leben
bringen zu können, ist es notwendig, zunächst ausreichend Matrix aufzubauen.
Matrix ist die Struktur an der Bewusstsein wachsen kann und sie wird gebildet
durch Unterscheidungen, die Ihnen ermöglichen, eine völlig neue Perspektive
einzunehmen. Je mehr Matrix Sie haben, desto mehr Bewusstsein können Sie halten
und desto eher können Sie dieses Juwel in sich entfalten.
Die Sache ist die: Um an
diesen Kern, an diese Perle Ihres Seins heranzukommen, bedarf es einer gewissen
Initiation. Wenn Sie keine Initiation durchlaufen und keine Verantwortung für
Ihre Aufmerksamkeit, Absicht, Gefühle, Ihre hellen Prinzipien und
Schattenprinzipien, etc. übernehmen, dann sind Sie nicht bereit für Ihre Perle.
Die moderne Kultur stellt diese Art Initiation nicht zur Verfügung. Sie ist
darauf ausgerichtet, die Menschen zu normen, damit sie sich den Regeln der
Mainstream Gesellschaft anpassen bzw. fügen und unter ihrem Potential leben.
Der Weg Ihrer Perle ist
einzigartig und er führt nicht in Richtung des Mainstream Weges, der lediglich
auf materiellen und monetären Erfolg ausgerichtet ist. Ihre Perle bringt Sie
auf einen anderen Weg, zu Ihrem wahren Potential, zu Ihrer Inspiration und dem,
was Sie hier auf die Erde gebracht hat. Begeben Sie sich auf den Weg! Es wäre
nicht hilfreich, Ihnen an dieser Stelle zu sagen, wie Sie Ihre Perle finden,
denn die Gefahr ist groß, denn dann würde Ihr Verstand möglicherweise sagen
„Ah, ja, verstanden“ und Sie würden die Antwort in Ihrem Verstand als
„verstanden“ ablegen, aber nicht weitergehen. Ein Teil von Ihnen weiß, was mit
der Perle gemeint ist. Die Einladung lautet daher, forschen Sie diesbezüglich
weiter. Begeben Sie sich auf die Suche nach Ihrer Perle.
Allein die beiden erst
genannten Schritte – Identitätswechsel und zentriert sein – sorgen für
Veränderung in Ihrem Feld und damit in Ihrem Umfeld. Die Menschen in Ihrem
Umfeld werden spüren, dass Sie präsenter und kraftvoller sind und nicht mehr
einknicken. Arbeiten Sie weiter in diesem bereits veränderten Feld der
Organisation. Damit beginnt eine völlig neue Spielwelt. Sie können das! Der
top-down Ansatz ist veraltet. Die (R)Evolution beginnt bei Ihnen!
Herzliche (r)evolutionäre
Grüße,
Ihre Nicola Nagel
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