Es
kommt jedes Jahr wieder einmal völlig überraschend……WEIHNACHTEN! Eine Zeit, in
der sich viele Menschen einfach nur Ruhe, Liebe und Harmonie wünschen. Es ist,
als würde ein unglaubliches Damokles-Schwert über dem Wort „Weihnachten“
schweben. Alles soll bitte perfekt und harmonisch sein und am Besten in Liebe
„ersaufen“. Entschuldigen Sie bitte, diese etwas rüde Ausdrucksweise. Die
Frage, die ich mir angesichts dieser scheinheiligen Illusion stelle ist „Wieso
bitte immer nur diese 3 Tage im Jahr?“ Was ist Liebe überhaupt? Und wie wäre es
für Sie, wenn Sie tatsächlich die Möglichkeit hätten, in jedem Moment,
außergewöhnliche Beziehung voller Liebe zu Ihrem Partner oder Ihrer Familien zu
kreieren?
Als
ich vor einigen Tagen in der Münchner Innenstadt war, hatte ich den Eindruck,
dass Liebe heutzutage oft an Konsum festgemacht wird. Es war ein Geschiebe und
Gedränge in der Stadt, als sei es der letztmögliche Tag, an dem die Menschen
jemals etwas kaufen könnten. Und was zum weihnachtlichen Verkauf angeboten wurde,
hat mich nur noch den Kopf schütteln lassen. Ich war traurig und wütend
zugleich, was für ein Plastikmüll über die Ladentheken ging, und wie viele
Dinge „Made in China“ (sei es Kleidung, Dekoration o. ä.) gekauft wurden…viele
Dinge, die die Welt nicht braucht und die größtenteils an Geschmacklosigkeit
nicht zu übertreffen sind. Wie abgestumpft ist unsere Gesellschaft?
Messen
wir Liebe tatsächlich an Geschenken, oder vielmehr noch am Wert der Geschenke?
Ich komme nicht umhin, die Erwartung, die in der vorweihnachtlichen Luft hängt,
wahrzunehmen. Es ist eine regelrechte Massen-Erwartung. Viele Menschen scheinen
die Erwartung zu haben, z. B. von dem Partner ein besonderes Geschenk zu
bekommen – oder ihm ein besonderes Geschenk machen zu müssen – um ja die Liebe
zu beweisen. Und wehe, das Geschenk entspricht nicht unseren Vorstellungen, oh
je, das ist garantiert ein Beweis, dass uns der Partner nicht kennt und gar nicht
liebt. Mit so einer Erwartungshaltung im Gepäck ist der Groll meist
vorprogrammiert. Ich werde nie die Geschichte vergessen, als ein Bekannter
meiner Eltern seiner Frau zu Weihnachten eine Trockenhaube an einem fahrbaren
Gestell schenkte. Er hatte wirklich liebevoll für seine Frau mitgedacht, die
unglaublich feine Haare und daher immer Schwierigkeiten mit dem Frisieren
hatte. Tja, nur fand eben diese Frau eine fahrbare Trockenhaube als Geschenk
alles andere als lustig. Sie war stinksauer und der weihnachtliche Haussegen
hing mächtig schief, da sie sich in ihrer Schönheit und Ehre gekränkt fühlte.
Stille Nacht, heilige Nacht.
Es
scheint, als wäre unsere Gesellschaft darauf programmiert in den drei magischen
Tagen, sprich dem 24., 25. und 26. Dezember – besonders viel Liebe zu bekommen.
Die Menschen hungern regelrecht danach. Alle Hoffnung ruht auf Weihnachten
(oder im Februar auf dem Valentinstag). Es scheint eine große Sehnsucht nach
Liebe da zu sein, was ja grundsätzlich nicht verwerflich ist. Viel trauriger
ist es, dass die Sehnsucht danach so groß ist, weil sie unterjährig scheinbar
nicht gestillt wird. In unserer Gesellschaft, die auf Konkurrenz, Wettkampf und Macht gepolt ist, mangelt es an
Liebe, Nähe, Miteinander und Fürsorge. Zu Weihnachten fällt es uns dann – oh
Wunder – wieder ein und wir versuchen, diesen Mangel zu kompensieren. Doch
leider funktioniert das nicht. Was nicht langfristig gesät und achtsam großgezogen
wurde, kann nicht innerhalb von jetzt auf gleich da sein und 3 Tage anhalten. Das
wäre ungefähr so, als würden Sie verlangen, dass Sie und Ihr Partner mit dem
Mitternachts-Gongschlag zum 24. Dezember eine komplizierte „Lord of the Dance“ Choreographie tanzen
können und zwar 3 Tage nonstop, ohne jemals vorher Stepptanz gemacht zu haben.
Viel Erfolg. Das ist genau der Grund, warum es in vielen Familien oder Partnerschaften
bevorzugt zur Weihnachtszeit kracht, wenn die Lieben aufeinander hocken und
ihren Wert und ihre Liebe füreinander an Geschenken messen.
Und
nu‘?
Wie
ist denn etwas anderes möglich bzw. was wäre das denn?
Lassen
Sie uns einmal zurückkommen auf die Eingangsfrage, was Liebe überhaupt ist. Wie
viele von Ihnen dachten bisher, dass Liebe ein Gefühl ist? … Gefährliche Frage:
Was, wenn Liebe gar kein Gefühl ist? Was, wenn Liebe ein sogenanntes helles
Prinzip ist, die Kraft, aus der das Universum besteht und die alles im
Universum durchwebt und zusammenhält? Liebe wird gerne mit einem Gefühl
verwechselt, da wir, wenn wir lieben, unterschiedliche Gefühle in Beziehung zu
unserem Partner oder zu unserer Familie fühlen. Die aufgeregten Schmetterlinge
im Bauch, die oft als „Verliebtheit“ bezeichnet wird, ist zum Beispiel eine
Vermischung von Freude und Angst. Wir freuen uns den anderen zu sehen, haben
aber auch gleichzeitig Angst, weil wir uns in unbekanntes Gebiet begeben, sozusagen
auf Forschungsreise in Sachen Nähe. Liebe als Kraft ist jedoch unabhängig von
diesen Gefühlen.
Um
die Frage zu beantworten, wie etwas anderes in Sachen zwischenmenschlicher
Beziehung möglich ist – und das nicht nur zur Weihnachtszeit – ist es hilfreich
zunächst einmal zu wissen, welche Art von Beziehung Sie gerade führen. Das
erfordert Bewusstheit, Aufmerksamkeit, Selbst-Beobachtung und vor allem
Aufrichtigkeit gegenüber sich selbst (lügen Sie sich also nicht selbst in die
Tasche, wenn Sie beim Lesen des folgenden Abschnitts Ihre Beziehung betrachten).
Es
gibt 3 unterschiedliche Arten von Beziehung*:
- gewöhnliche menschliche Beziehung
- außergewöhnliche menschliche Beziehung
- archetypische Beziehung
1. Gewöhnliche menschliche Beziehung
Der
Zweck einer gewöhnlichen menschlichen Beziehung besteht darin, geliebt zu
werden, Einsamkeit zu vermeiden, als sozial akzeptiert oder erfolgreich
angesehen zu werden. Überlegen Sie z. B. einmal, wie weit es noch verbreitet
ist, dass gewisse Positionen in Firmen nur an Leute vergeben werden, die auch
„seriös verheiratet“ sind und idealerweise Frau und Kinder aufweisen können. Da
wird Liebe und Beziehung zum Statussymbol. Der Zweck gewöhnlicher Beziehung
besteht auch darin zu überleben, Orgasmen zu haben, oder unsere Eltern glücklich zu machen. In
gewöhnlicher Beziehung versuchen Sie selbst glücklich zu sein, einen
Kampfpartner zu haben und sogenanntes niederes Drama zu erzeugen.
Gewöhnliche
Beziehung findet statt, wenn Sie meinen Ihren Partner zu „brauchen“, ohne ihn
nicht leben zu können. In dieser Art von Beziehung wird der Partner als Besitz
betrachtet, er gehört Ihnen. „Das ist meine(r).“ Die meisten
Liebes-Beziehungs-Lieder im Radio handeln übrigens von gewöhnlicher Beziehung,
wenn Sie einmal auf den Text achten.
Ein
anderes Anzeichen gewöhnlicher Beziehung ist, wenn Sie von Ihrem Partner
Anerkennung brauchen, als Beweis, dass Sie liebenswert sind. Damit einher geht
oftmals eine subtile Manipulation durch Worte und Gesten, um eben diesen
Liebesbeweis zu erhalten. Ohne diese Liebesbeweise fühlen Sie sich nicht
liebenswert. Sie gehen davon aus, dass es nicht genug Liebe gibt und Sie
deswegen so viele Beweise wie möglich einheimsen müssen. Gewöhnliche Beziehung
findet auch statt, wenn Sie im Restaurant z. B. einfach für Ihren Partner etwas
zu trinken bestellen, ohne ihn gefragt zu haben („Aber er trinkt immer Bier!“).
In dem Fall erliegen Sie der Illusion, die Gedanken und Gelüste Ihres Partners in
allen Details in jeder Sekunde zu kennen. Ihr Partner wird zu einem Konzept und
Sie bevormunden und erniedrigen ihn in genau dem Moment auf ganz subtile Art
und Weise.
In
gewöhnlicher menschlicher Beziehung meinen Sie zudem, eine Beziehung zu
„haben“, aber Sie SIND nicht in Beziehung. Es ist ein großer Unterschied, ob
man eine Beziehung HAT oder in Beziehung IST. Viele Menschen meinen, eine
Beziehung haben zu müssen. Eine Beziehung wird gleichgesetzt mit einem Ding,
das man besitzen kann. Doch in genau dem Moment, ist die Beziehung schon tot,
weil Sie dann einem Konzept hinterherjagen, einem Ding, einem Anspruch, wie
eine Beziehung zu sein HAT.
In
gewöhnlicher Beziehung kommen immer wieder Diskussion und Streit vor – sei es
laut oder leise, offensichtlich oder subtil. Es ist ein fortwährendes
Argumentieren, Beweisen, Rechthaben, Anordnen. Es geht ständig darum, wer Recht
hat. Wer Recht hat, gewinnt.
Doch
es gibt einen ganz entscheidenden Satz und ich lade Sie ein, sich diesen Satz
groß an die Kühlschranktür oder sichtbar im Haus hinzuhängen. Er lautet wie
folgt:
Entweder
Du hast Recht
ODER
Du
bist in Beziehung!
Beides
geht nicht. Wenn Sie Recht haben wollen, spielen Sie niederes Drama, ein „Ich
gewinne – Du verlierst“ Spiel. In dem Moment können Sie nicht in Beziehung sein,
weil es Ihnen nur darum geht, Recht zu behalten. Und genau dann zerstören Sie
Nähe und Vertrautheit.
2. Außergewöhnliche menschliche
Beziehung
Außergewöhnliche
menschliche Beziehung verfolgt einen anderen Zweck als die gewöhnliche
Beziehung. Der Zweck außergewöhnlicher Beziehung ist zu lieben, eine
Partnerschaft zu erschaffen, authentisch zu kommunizieren (auch über die
Gefühle Wut, Freude, Traurigkeit und Angst). Es geht darum, gemeinsam zu lernen
und zu wachsen, Vertrautheit zu erforschen, die Gesellschaft des anderen zu
genießen und wertzuschätzen. Und ja, es geht auch darum, Sex zu haben (jedoch
im Sinne von Nähe und Vertrautheit erforschen, NICHT um Orgasmen als Konzept hinterherzujagen).
In
dieser Art von Beziehung ehren Sie den anderen für das, was er ist. Sie
versuchen nicht, ihn/sie zu manipulieren und ihn/sie so hinzubiegen, wie Sie es
gerne hätten. In außergewöhnlicher menschlicher Beziehung verhalten Sie sich
nicht angepasst, sondern respektieren Ihren persönlichen Raum genauso wie den
des anderen. Dazu gehört auch, Grenzen zu setzen.
Wenn
Sie auf einer Party gefragt werden, was Ihr Partner trinkt, antworten Sie nicht
„Orangensaft“ (auch wenn er vielleicht häufig Orangensaft trinkt), sondern
sagen „Ich weiß nicht, was er jetzt trinken möchte. Bitte frage ihn doch
direkt, wenn er von der Toilette zurück kommt.“
Sie
übernehmen Verantwortung für Ihre Beziehung. Sie übernehmen Verantwortung für
eine erwachsene Beziehung ohne subtile Manipulation, niederes Drama und
Rechthaberei. Sie übernehmen Verantwortung für sogenanntes „Hohes Drama“, für
verantwortliche und achtsame Kommunikation, dafür, dass Liebe geschieht. In
außergewöhnlicher Beziehung ist Liebe kein Zufall. Während in gewöhnlicher
Beziehung die Meinung vorherrscht, dass es nicht genug Liebe gibt, sind Sie in
außergewöhnlicher Beziehung die Quelle von Liebe. Wenn es einen Moment gibt, wo
Sie feststellen, dass keine Liebe da ist, dann sind Sie die Quelle und
generieren Liebe, weil Liebe im Überfluss da ist. In jeder Sekunde. Sie können
diese Quelle anzapfen.
Viele
Menschen warten oft darauf, dass ihnen die Liebe zufliegt, oder sie liebevolle
Momente in der Familie erleben. Sie machen andere dafür verantwortlich Liebe zu
bekommen. Doch in dem Moment sind Sie Opfer der Umstände von „es gibt nicht
genug Liebe“ und damit wieder in gewöhnlicher Beziehung. Sie wünschen sich in
Beziehung zu Ihrem Partner oder Ihrer Familie mehr Liebe und Nähe? Na los,
worauf warten Sie noch? Was tun Sie dafür? Erschaffen Sie selbst diese Momente
der Liebe, Nähe und Vertrautheit. Sie sind die Quelle. Hören Sie auf, Opfer zu
spielen und fangen Sie an, Verantwortung zu übernehmen. Nehmen Sie Ihr kleines
Monster (Ihren Gremlin) an die Leine, das gerade dem Partner wieder einen
Spruch schräg reinwürgen will, weil er mal wieder vergessen hat, den Müll
rauszubringen, oder mal wieder nicht erraten hat, dass Sie die unausgesprochene
Erwartung haben, dass er den Wasserkasten aus dem Auto holt. Genau das sind die
Momente, wo Sie Liebe zerstören. In dem Moment machen Sie Ihren Partner, oder
wahlweise auch Ihre Familienangehörigen oder Freunde zum Schwein anstatt zum
König oder zur Königin. In dem Moment sammelt Ihr kleines Monster Grollpunkte,
um dann bei bester Gelegenheit alle gesammelten Punkte in einem handfesten Streit
auf den Tisch zu bringen („Du machst immer…“, oder „Immer sagst Du…“, oder „Nie
tust Du, was ich sage…“).
Bitte,
hören Sie auf Ihren Partner oder Freunde zu Schweinen zu machen. Schulen Sie Ihre
Achtsamkeit und Bewusstheit. Fangen Sie an, sich selbst zu beobachten. Welche
Absicht verfolgen Sie mit jedem Satz Ihrer Kommunikation? Möchten Sie die
andere Person manipulieren, zum Schwein machen und wieder mal Beweise sammeln,
dass der andere ein Idiot ist? Oder möchten Sie mit der anderen Person SEIN,
ihre Gesellschaft genießen, sie zum König/zur Königin machen und die Quelle von
Liebe sein? Was ist Ihre Absicht? Jetzt…und jetzt…und jetzt…? In jedem Moment. Was
ist Ihre wahre Absicht?
3. Archetypische Beziehung
Eine
dritte Form von Beziehung ist die archetypische Beziehung. Der Zweck dieser Art
von Beziehung ist es, etwas Größerem zu dienen, als uns selbst. Sie stehen im
Dienst der sogenannten hellen Prinzipien. Sie akzeptieren das, was ist, so wie
es ist, ohne jegliche Bedeutung. Der Zweck ist, einfach präsent zu sein und mit
dem anderen zu sein. Sie erschaffen die Möglichkeit für die Präsenz des
archetypisch Weiblichen und Männlichen. Der Zweck archetypischer Beziehung ist
Evolution. Ihre Beziehung dient nicht mehr nur Ihnen und Ihrem Partner, sondern
wird zu einem Raum in dem etwas völlig anderes geschehen kann.
Ich
möchte an dieser Stelle gar nicht weiter auf archetypische Beziehung eingehen.
Es ist schon eine große Herausforderung von gewöhnlicher zu außergewöhnlicher
Beziehung zu wechseln, nicht mehr zu diskutieren, nicht mehr Recht zu haben und
nicht mehr subtil mit kleinen Worten zu manipulieren. Sie meinen, Sie haben
schon eine recht außergewöhnliche Beziehung? Kurzer Test: Wie oft sagen Sie
einen Satz wie z. B. „Sollen wir spazieren gehen?“
Na…?
Nutzen Sie solche Sätze? Sie denken, an diesem Satz ist nichts auszusetzen? Nun,
dieser Satz ist leider nichts anderes als gewöhnliche, subtile Manipulation. Oh-oh-oh,
jetzt höre ich Protest von einigen Lesern: „Was? So ein Quatsch, wieso soll
denn das Manipulation sein? Das ist doch ganz normal, dass man so spricht!“ Ja,
normal im Sinne von „Damit sind wir aufgewachsen. Das haben wir gelernt“. Haben
Sie es auch jemals hinterfragt? Überlegen Sie einmal kurz, was Sie mit dem
obigen Beispiel „Sollen wir spazieren gehen?“ tatsächlich sagen möchten. Was
ist Ihre Absicht? Sie wollen in dem Moment doch Ihren Partner dazu bewegen, mit
Ihnen spazieren zu gehen, weil Sie da
Lust zu hätten, oder? Wenn Sie Ihren Partner zum König machen wollen und
verantwortlich kommunizieren, würden Sie sagen „Ich würde jetzt gerne mit Dir
spazieren gehen. Hast Du Zeit und Lust mit mir zu kommen?“ Sagen Sie konkret,
was Sie wollen und brauchen, anstatt subtil zu manipulieren.
Um
noch einmal auf Weihnachten zurück zu kommen:
Nutzen
Sie die Weihnachtstage als Experimentierfeld. Welche Art von Beziehung zu Ihrem
Partner oder zu Ihrer Familie kreieren Sie? Beobachten Sie sich selbst. Es
ergibt sich ein Streit oder eine Diskussion? Schauen Sie, wo Sie (und nur Sie!!!)
ums Verrecken Recht haben oder den anderen kontrollieren wollen. Und dann hören
Sie auf damit. Gehen Sie kurz aus dem Raum, sagen Sie, Sie müssten kurz auf die
Toilette und kommen Sie dann mit einer neuen Absicht wieder zurück, die da
heißt, die Quelle von Liebe zu sein und nicht an den rechthaberischen, oder
besserwisserischen Drama Haken zu gehen.
Mit
unseren Kindern können wir übrigens auch neue Samen der Liebe und Wertschätzung
säen. Wieso erzählen Eltern ihren Kindern z. B. immer noch die Bullshit
Geschichte vom Weihnachtsmann oder Christkind, der/das die Geschenke bringt?
Haben Sie sich jemals gefragt, welch herben Schlag ein Kind erlebt, wenn es
herausfindet, dass die Eltern ihm jahrelang einen Bären aufgebunden haben und
es den Weihnachtsmann gar nicht gibt? Ehrlich. Warum säen wir in den Kindern
nicht die Geschichte, dass es ein Brauch ist, dass man einer Person, die man
mag und wertschätzen möchte, zu Weihnachten ein Geschenk machen kann (optional!!!)
oder mit ihr einfach zusammen ist und ihre Gesellschaft genießt? Spüren Sie da
mal hinein. Das wäre ein völlig neues Spiel. Können Sie wahrnehmen, wie sich
Entspannung breit macht, wenn dieser Geschenke-Liebes-Beweis-Stress wegfiele?
Zum
Abschluss möchte ich Ihnen noch ein Weihnachtsexperiment mitgeben:
Weihnachts-Experiment:
Dieses
Experiment besteht darin, dass Sie Ihrem Partner oder Ihren Familienangehörigen
ein etwas anderes Geschenk machen. Ein aufrichtiges Geschenk. Ein Geschenk, das
unbezahlbar ist.
Nehmen
Sie ein Blatt Papier. Überlegen Sie sich, wem Sie gerne ein ganz besonderes
Geschenk machen möchten. Schreiben Sie nun oben auf das Papier „Liebe(r) …“ und
ergänzen den Vornamen. Und jetzt schreiben Sie dieser Person einen Brief voller
Wertschätzung. Sozusagen einen Liebes-Wertschätzungsbrief. Was schätzen Sie an
der anderen Person? Es geht nicht darum zu sagen „Ich schätze Deine schicke
Frisur oder Deinen sexy Gang“. Es geht um Seins-Eigenschaften. Vielleicht
schätzen Sie die Kreativität und Leichtigkeit, mit der die Person Aufgaben
angeht. Vielleicht schätzen Sie auch, wie liebevoll oder diszipliniert jemand
ist. Wenn Sie Seins-Eigenschaften wertschätzen, sagen Sie, wie jemand IST
(nicht was jemand tut oder hat).
Und
bitte, schreiben Sie den Brief mit der Hand, mit einem Füller oder Kuli.
Drucken Sie den Brief nicht auf Ihrem super trouper High-Tech-Drucker aus.
Nehmen Sie sich die Zeit.
Wenn
Sie Lust haben, verzieren Sie den Brief ein wenig, rollen ihn zusammen und
binden eine schöne Stoffschleife um die Papierrolle (bitte kein billig
Plastik-Band). Wertschätzung zeigt sich im Detail. Seien Sie achtsam und
staunen Sie, was passiert.
Es
liegt an Ihnen, in jedem Moment, alle 3 Sekunden, für welche Beziehung Sie sich
entscheiden. Welche Art von Beziehung Sie kreieren, ist unmittelbar sichtbar.
Sie müssen nur die Ergebnisse anschauen. Ist Rechthaberei und Anspannung oder
Liebe und Wertschätzung da?
In
diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen eine wunderschöne Weihnachtszeit mit
außergewöhnlichen, bereichernden und wertschätzenden Begegnungen und Momenten.
Ihre
Nicola Nagel
|
|
ETWAS VÖLLIG ANDERES IST MÖGLICH - GENAU JETZT!
www.viva-essenza.com