Viele Menschen wünschen sich Ehrlichkeit in ihren Beziehungen zu ihrem Partner,
zu Familie und Freunden. Doch es scheint, dass es den wenigsten gelingt,
Ehrlichkeit durchgängig auf eine Art und Weise zu etablieren, die sie nährt.
Das liegt daran, dass wir uns oftmals selbst betrügen, wenn es um das Thema Ehrlichkeit
geht. Ehrlichkeit wird in unserer Gesellschaft mit bestimmten Eigenschaften
verknüpft, die verhindern, dass wir in Beziehung tatsächlich ehrlich sind. Es
ist eine veraltete Sichtweise, die uns davon abhält, authentisch in Beziehung
zu sein und mitzuteilen, was wirklich in uns los ist, was wir fühlen und was
unsere Bedürfnisse sind. Wir haben bestimmte Dinge über Ehrlichkeit gelernt,
die verhindern, dass wir mit anderen Personen aufrichtig in Kontakt sein und
verbindende Nähe zulassen können. Doch was genau ist die herkömmliche Sicht auf
Ehrlichkeit?
Ehrlichkeit wird oftmals als verletzend, unhöflich und unbequem
angesehen, denn Ehrlichkeit im alten Sinne impliziert, dass Sie ungefiltert
sagen, was Sie denken. Das kann dazu führen, dass Sie einer Person mit Worten
den Kopf abschlagen und Ihr Gremlin (der König Ihrer eigenen Unterwelt)
hinterher sagt: „Aber ich war doch nur ehrlich!“ Das ist die Nummer vom Wolf im
Schafspelz! In diesem Fall geben Sie vor, ehrlich die Wahrheit zu sagen,
während Sie der anderen Person einen Dolch ins Herz jagst. Der Gremlin-Anteil
in Ihnen agiert dann unbewusst und dient unverantwortlichen Schattenprinzipien,
wie z. B. Zerstörung, Rache, Manipulation oder Rechthaberei. Seine Leibspeise
ist es, Nähe, Vertrautheit und Beziehung zu zerstören und das Deckmäntelchen
der Ehrlichkeit bietet sich da geradezu an. Dadurch bekommt Ehrlichkeit den
Beigeschmack von Unberechenbarkeit und scheint gefährlich und hart auszuhalten zu
sein.
Ehrlichkeit kommt zudem meist aus dem Verstand und basiert auf Phrasen,
Glaubenssätzen, Meinungen und einem Wertesystem. Bei Ehrlichkeit geht es häufig
darum, was die andere Person gut oder schlecht bzw. richtig oder falsch macht
bzw. was an ihrem Verhalten positiv oder negativ ist. Diese Bewertung an sich
ist bereits ein Schattenprinzip und ebnet damit schnell den Weg für sogenanntes
niederes Drama, in dem es um Rechthaben, Jammern und Besserwisserei geht. Oftmals
ist die Person, die die Ehrlichkeit „abbekommt“ das Opfer und macht die Person,
die die Dinge ehrlich ausspricht, zum Täter. Ehrlichkeit versucht zu wissen, zu
verstehen, zu analysieren und wird vom Gegenüber oftmals als Kritik,
Beschuldigung oder Verurteilung empfunden. Das liegt daran, dass in vermeintlich
ehrlichen Gesprächen in der Regel Du-Botschaften benutzt werden, die von der
anderen Person häufig als Angriff empfunden werden können. Der Fokus liegt auf
der anderen Person („Du, was ich Dir immer schon mal sagen wollte…“) und nicht
beim Sprecher. Ehrlichkeit wird dadurch nicht selten als manipulierend
empfunden und als Versuch, die Dinge bzw. die andere Person zu kontrollieren
oder zu ändern.
In speziellen Situationen wird Ehrlichkeit sogar als dumm und naiv angesehen.
Denken Sie beispielsweise an die Situation im Supermarkt, wenn die Kassiererin
sich zu Ihren Gunsten verrechnet hat. Weisen Sie die Kassiererin höflich darauf
hin, dauert es meist nicht lange, bis Sie den Spruch hören „Wieso hast Du etwas
gesagt? So blöd kann man doch nicht sein.“ Ehrlichkeit ist meist eng, limitiert
und hat die Bedeutung „es ist okay, ehrlich zu sein, aber nicht zu ehrlich“.
Wenn Sie beispielsweise zu ehrlich in Bezug auf sich selbst sind und
persönliche Dinge von sich mitteilen, sind Sie schnell angreifbar. Überlegen
Sie einmal, wie oft Sie auf die Frage „Wie geht es Dir?“ mit „Gut“ oder „Passt
schon“ antworten, obwohl es in Ihnen ganz anders aussieht. Lieber schnell über
die Frage hinweg gehen, als authentisch zu teilen, was gerade los ist, so
lautet das Motto in der modernen Gesellschaft. Sicherlich spielt auch das
Timing hier eine Rolle und die Bewusstheit darüber, in welchen Situationen es
angemessen erscheint, aufrichtig zu teilen, wie es Ihnen geht. Doch gerade in
privaten Situationen, wo wir so oft die Gelegenheit hätten, uns aufrichtig,
authentisch mitzuteilen und Nähe herzustellen, tun wir es trotzdem nicht. Dafür
gibt es einen guten Grund. Schließlich können Sie nicht wissen, wie der andere
reagieren wird oder was er denkt, wenn
Sie ehrlich sagen, wie es Ihnen geht. Außerdem könnten Sie ja dem anderen
womöglich zur Last fallen oder werden als „nicht zumutbar“ abgestempelt,
abgesehen davon, dass die entstehende Nähe intensiv wäre. Ich erinnere mich an
eine Begegnung vor vielen Jahren mit einem Kollegen, dem ich auf die Frage „Wie
geht’s?“ antwortete „In mir ist ziemlich viel los.“ Allein diese Antwort hat
ihn so erschreckt, dass er direkt das Weite suchte. Ehrlichkeit wird oft auch mit
Schwere verbunden.
Die Gesellschaft hat die Menschen darin trainiert Masken zu tragen und
nicht menschlich verletzlich zu sein. Ehrlichkeit bedeutet vielfach, nur so
viel zu sagen, wie Sie die Dinge noch unter Kontrolle haben. Zu Beginn meiner
Trainerzeit vor vielen Jahren habe ich zum Beispiel persönliche Dinge in den
Trainings geteilt, doch nur bis zu einem bestimmten, aus heutiger Sicht eher
oberflächlichen Grad. Damals hatte ich noch den Glaubenssatz, der so vehement
in der Gesellschaft vertreten wird: „Nicht zu viel preis geben, denn das ist
nicht professionell.“ Ehrlichkeit ist nur in dem Maße okay, wie Sie noch die
Kontrolle darüber haben. Das bedeutet auch schnell, „einen Teil der Wahrheit zu
verschweigen.“ So habe ich damals gedacht, ich dürfe nicht zu viel teilen, um die
professionelle Trainerin sein und die Dinge (und mich) im Griff haben zu können.“
Diesen Satz kennen möglicherweise mehrere Leser aus ihrem eigenen Berufs- oder
auch Privatleben, denn unsere Gesellschaft propagiert distanzierte
Professionalität und Emotionslosigkeit. Wenn Sie etwas von sich preis geben,
werden Sie verletzlich und angreifbar, so heißt es. Insgesamt scheint
Ehrlichkeit also nicht sehr attraktiv zu sein.
Fakt ist jedoch, dass unsere Beziehungen mit dieser alten Sichtweise in
Bezug auf Ehrlichkeit leiden und der Teil in uns, der sich nach Verbindung und
authentischer Menschlichkeit sehnt, verhungert. Doch wie können wir diesem Teil
Rechnung tragen und mehr Menschlichkeit und Verbundenheit in unseren
Beziehungen zulassen? Es kann gelingen, indem wir eine neue Perspektive in
Bezug auf Ehrlichkeit einnehmen.
Eine Möglichkeit wäre, das Wort Ehrlichkeit auf eine neue Ebene zu
bringen und den Begriff „radikale Ehrlichkeit“ zu verwenden. Da das Wort
Ehrlichkeit per se jedoch mit den oben genannten Eigenschaften belegt ist, ist
es sinnvoll, für die neue Sichtweise ein anderes Wort zu gebrauchen: Aufrichtigkeit!
Es gibt einen großen Unterschied, ob Sie ehrlich oder aufrichtig in
Beziehung sind. Aufrichtigkeit ermöglicht Ihnen, absolut authentisch menschlich
zu sein und gleichzeitig respektvoll und integer mit der anderen Person in neue
Gebiete Ihrer Beziehung vorzudringen. Wahre Aufrichtigkeit nährt Sie, Ihr
Gegenüber und Ihre gemeinsame Beziehung.
Aufrichtigkeit enthält keine Wertung sondern ist stattdessen neutral. Es
geht, darum sich authentisch mitzuteilen und Unterscheidungen zu geben. Während
Ehrlichkeit hauptsächlich aus dem Verstand kommt, entspringt Aufrichtigkeit dem
Sein und bezieht alle vier Körper (physischen, intellektuellen, emotionalen und
energetischen Körper) mit ein.
Ein entscheidender Faktor in Bezug auf Aufrichtigkeit ist die
Kommunikation über die Gefühle (emotionaler Körper), d. h. das authentische
Teilen darüber, wie Sie sich gerade fühlen. Bereits da liegt jedoch der Hund
begraben, da Gefühle in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabu sind. Wir
lernen nichts über Gefühle in der Schule und im Job erst recht nicht. Die
gängige Meinung ist, dass Gefühle nicht okay sind. Wenn Sie Wut, Angst, Freude
oder Traurigkeit – das sind die vier großen Gefühlsterritorien - fühlen und zum Ausdruck bringen, gelten Sie
schnell als unprofessionell und unreif. Wut wird z. B. als zerstörerisch,
kindisch und unkontrolliert gesehen, während Traurigkeit schwach und jämmerlich
ist, andere mit runterzieht und Sie als Heulsuse klassifiziert werden. Auch
Angst ist zu vermeiden, denn sie blockiert, löst Panik aus, ist schwach und
keine Eigenschaft einer gestandenen Person. Freude geht vielleicht gerade noch,
doch wenn Sie den ganzen Tag grinsend im Büro sitzen, werden Sie auch gefragt,
ob Sie etwas geraucht oder nicht genug Arbeit haben. Dann sind Sie plötzlich
naiv, nicht ernst zu nehmen und albern. Kurzum, alle vier Gefühle sind nicht
okay. Sie ehrlich zu zeigen ist nicht okay.
Mit dieser Annahme über Gefühle im Hintergrund ist es sehr leicht, ehrlich und doch nicht ehrlich zu sein. Sie können etwas mitteilen, aber eben doch nicht aufrichtig sein. Um Aufrichtigkeit in Beziehung zu leben, ist es notwendig, eine neue Sichtweise in Bezug auf Gefühle anzunehmen: Gefühle sind neutrale Energie und Information, die Ihnen im Leben dienen. Wut brauchen Sie z. B. um Grenzen zu setzen und Entscheidungen zu treffen. Traurigkeit dient Ihnen, um Herzensverbindungen zu anderen Menschen aufzubauen und auch altes loslassen zu können. Die Angst können Sie nutzen, um kreativ zu sein, Pläne zu machen und sich in unbekanntes Gebiet vorzuwagen und die Freude brauchen Sie, um z. B. andere zu begeistern, zu führen und Ihrer Vision zu folgen.
Wenn Sie aufrichtig sind, dann teilen Sie nicht nur mit, was Sie gedanklich beschäftigt (intellektueller Körper), sondern Sie teilen vor allem auch Ihre aktuellen Gefühle mit, indem Sie sagen „Ich fühle mich wütend / ängstlich / traurig / froh, weil…“. Dadurch bleiben Sie mit Ihrem Fokus nicht nur bei sich und vermeiden dadurch Du-Botschaften, sondern zeigen sich auch gleichzeitig verletzlich. Diese Verletzlichkeit öffnet wiederum den Raum für Nähe, Vertrautheit und Intimität.
Je aufrichtiger Sie zu sich selbst und anderen sind, desto sicherer und
geborgener sind Sie. Das hört sich für das Ego (Ihre Box, Ihren
Überlebensmechanismus, Ihre Identität) zunächst paradox und gefährlich an, weil
das Ego in den Hintergrund tritt und seinen ursprünglichen Schutzmechanismus
nicht mehr abspulen kann. Stattdessen lassen Sie die distanzierende, trennende
Maske fallen, sodass Ihr Sein zum Vorschein kommen kann.
Es bedarf Mut, aufrichtig zu sein, denn Aufrichtigkeit kommt aus dem
Nichtwissen. Sie können nur aufrichtig sein, wenn Sie im Hier und Jetzt präsent
sind und direkt erfahren und spüren, was gerade in Ihnen los ist.
Aufrichtigkeit hat im Gegensatz zu Ehrlichkeit nichts mit einem Konzept zu tun.
Sie machen keinen Plan, was Sie der anderen Person sagen werden, sondern
schauen im jeweiligen Moment, was authentisch in Ihnen los ist und wie Sie
Dinge wahrnehmen und fühlen.
Während Ehrlichkeit Beziehung schnell zerstören und damit unbewussten
Schattenprinzipien dienen kann, hat Aufrichtigkeit die Absicht, Nähe,
Vertrautheit und Verbindung zu schaffen und zu vertiefen. Damit dient Aufrichtigkeit
sogenannten hellen Prinzipien (wie z. B. Liebe, Authentizität, Verbundenheit).
Im Folgenden finden Sie eine Gegenüberstellung der unterschiedlichen
Eigenschaften von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.
Ehrlichkeit
(Alte Sichtweise)
|
Aufrichtigkeit
(Neue Sichtweise)
|
· Dumm. Naiv. Nicht hilfreich
|
· Schafft Klarheit (ich fühle, ich brauche, Grenzen
setzen)
|
· Verletzend. Unhöflich. Unbequem
|
· Respektvoll. Würdevoll. Integer
|
· Sie sind angreifbar
|
· Sie sind authentisch
|
· Gefährlich
|
· Nährend
|
· Es geht um gut/schlecht, richtig/falsch,
positiv/negativ
|
· Wertfrei. Es geht um Mitteilen und Unterscheidungen
|
· Versuchen zu wissen, zu erklären, zu verstehen,
zu analysieren.
|
· Kommt vom Nichtwissen – ist eine direkte
Erfahrung
|
· Basiert auf Phrasen, Glaubenssätze, Meinungen
|
· Basiert auf Gefühlen im Hier und Jetzt
|
· “Ich habe die Wahrheit. Jetzt sag ich Dir mal
was“. Unberechenbar
|
· Je aufrichtiger ich bin (zu mir selbst und
anderen) desto sicherer bin ich
|
· Manipulation auf Grund von Angst. Versuch, die
Dinge zu kontrollieren
|
· Werkzeug zum Navigieren und Raumhalten
|
· Kommt aus dem Verstand
|
· Kommt aus dem Herzen, der Seele und aus allen 4
Körpern
|
· Ein Werkzeuge um Ihre Box zu schützen.
Machtinstrument
|
· Ein Werkzeug um Klarheit und Möglichkeit zu
schaffen
|
· Oft unverantwortlich. Endet schnell in Niederem
Drama
|
· Verantwortlich. Aufmerksamkeit liegt auf Hohem
Drama
|
· Wird oft vom Gremlin initiiert („Ich war doch nur
ehrlich…“)
|
· Wird meist vom Sein initiiert
|
· Wird oft als Kritik, Verurteilung oder
Beschuldigung gesehen
|
· Wertschätzung aus Liebe
|
· Du-Botschaften (z. B. Du solltest…“)
|
· Ich-Botschaften
|
· Besserwisserei
|
· Selbst-kritisch. Reflektierend. Innenschau
|
· Hart auszuhalten
|
· Bedarf Mut
|
· Dient oftmals Schattenprinzipien
|
· Dient einer bewussten, hellen Absicht
|
· Kreiert Distanz. Trennt
|
· Kreiert Offenheit und Verletzlichkeit
|
· Zerstört Nähe und Vertrautheit
|
· Öffnet einen Raum von Nähe und Vertrautheit
|
· Zur Last fallen. Schwer
|
· Schafft Verbindung
|
· Ist eng und limitiert. Nur bis zu einem gewissen
Grad okay, bis zu dem Sie die Kontrolle haben
|
· Bedeutet Weite. Sich ganz zeigen
|
· Nicht attraktiv
|
· Sehr attraktiv
|
Die Sache ist die: Wenn Sie sich mehr Aufrichtigkeit und damit Nähe und
Vertrautheit in Beziehung wünschen, ist es notwendig, dass Sie vorangehen. Wenn
Sie darauf warten, dass Ihr Partner, Ihre Freunde, Kollegen oder Ihre Familie
den ersten Schritt machen, dann sind Sie Opfer der Umstände. Wie können Sie den
Schritt machen? Dazu folgendes Experiment.
Experiment:
SCHRITT 1:
SCHRITT 1:
Halten Sie einmal Rückschau und seien Sie radikal ehrlich und aufrichtig
zu sich selbst, wenn Sie folgende Fragen beantworten.
- Wann haben Sie durch vermeintliche Ehrlichkeit Nähe und Kontakt zerstört?
- Wann haben Sie den Deckmantel der Ehrlichkeit genutzt, um jemandem einmal so richtig die Meinung zu sagen und ihn zu verletzen?
- Wie oft meinen Sie, ehrlich zu sein, benutzen jedoch Du-Botschaften und sprechen über die andere Person, anstatt über sich selbst?
- Wo, wann und mit wem hätten Sie viel mehr über sich selbst preis geben können, haben es aber nicht getan, aus Angst, dass die andere Person „komisch“ reagieren könnte? Oder aus Angst, dann nicht mehr als „professionell“ oder „normal“ zu gelten?
SCHRITT 2:
Lernen Sie folgenden Satz auswendig: „Ich fühle mich wütend/ängstlich/traurig/froh,
weil…“. Entscheidend bei Aufrichtigkeit ist, dass Sie Ihre Gefühle
kommunizieren. Wenn Sie beispielsweise Ihr Partner das nächste Mal fragt „Wie war Dein
Tag heute?“ antworten Sie einmal authentisch aus Ihren Gefühlen heraus, z. B.
so: „Ich fühle mich wütend, weil ich im Büro nur die Hälfte geschafft habe, von
dem, was ich tun wollte. Und ich fühle mich traurig, weil ich eigentlich eher
zuhause sein und mehr Zeit mit Dir verbringen wollte. Und ich habe Angst, dass
bei Dir der Eindruck entstehen könnte, dass Du mir nicht wichtig bist.“ Das ist
eine ganz andere Art von Antwort, als „Mein Tag? Nicht so berauschend. Und
Deiner?“
Ja, Aufrichtigkeit erfordert Mut. Auch ich habe vor vielen Jahren neu
lernen müssen, was es bedeutet, aufrichtig anstatt im herkömmlichen Sinne
ehrlich zu sein und ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, es lohnt sich! Vielleicht
haben Sie schon einmal den Satz gehört: „Mut ist die Entscheidung, dass etwas
anderes wichtiger ist, als die Angst.“ In Bezug auf das Thema Aufrichtigkeit würde
die Übersetzung dieses Satzes lauten: „Mut ist die Entscheidung, dass Nähe und
Vertrautheit mit Ihrem Partner/Ihren Freunden/Ihren Kollegen durch aufrichtiges
Sich-Mitteilen wichtiger sind, als die Angst vor diesem unbekannten Gebiet.
Wenn Sie Angst spüren, eine neue Art von Aufrichtigkeit in Ihrer Beziehung zum
Leben zu erwecken, so ist es angemessen, diese Angst zu fühlen, schließlich
betreten Sie Neuland. Angst ist jedoch nur Angst, eines der 4 Grundgefühle. Sie
können der Angst vertrauen und den Schritt ins Unbekannte, in das Nichtwissen machen.
Unser Sein sehnt sich nach aufrichtiger, tiefer Verbindung, in der wir
authentisch, menschlich, verletzlich sein können.
In diesem Sinne, viel Freude beim Experimentieren und aufrichtige Grüße,
Ihre Nicola Nagel
P. S. Buch-Tipp: „Die
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