Den
Frühling nutzen viele Menschen dazu, physischen Frühjahrsputz zuhause zu
machen. Doch hast Du Dir einmal überlegt, auch in Dir selbst Frühjahrsputz zu
machen? Das klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv. Putzen
ist nicht jedermanns Sache. Es lohnt sich jedoch, einige Dinge in Dir zu entstauben, wieder zum
Leben zu erwecken und vielleicht das ein oder andere zu auszumisten. Das
einzige, was Du brauchst, ist Experimentierfreude, Aufrichtigkeit und die
Bereitschaft, Klarheit zu schaffen. Was Du gewinnst, sind mehr Energie, Fluss
und Lebensfreude in Deinem Leben. Bist Du bereit?
Es gibt
sicher viele verschiedene Komponenten, die entscheidend sind für mehr Energie,
Fluss und Lebensfreude in Deinem Leben. 3 sehr wichtige Fragen in diesem
Zusammenhang sind jedoch folgende:
1. Wo ist
Deine Aufmerksamkeit?
2. Wie
groß ist Dein JETZT?
3. Was
ist für Dich stimmig?
Lass uns einmal
betrachten, was es mit diesen 3 Fragen auf sich hat.
1. Wo ist Deine Aufmerksamkeit?
Wir
vergeuden oftmals sehr viel Zeit damit, uns über Dinge Gedanken oder gar Sorgen
zu machen, die noch gar nicht eingetreten sind oder die uns Energie rauben.
Hier einige Beispiele:
·
Du machst Dir Gedanken oder Sorgen, was wohl passiert, wenn etwas
ganz bestimmtes eintritt, z. B.
o Dir Dein
Job gekündigt wird
o Ein
geliebter Mensch in Deinem Umfeld stirbt
o Deine
Kinder in die Schule kommen
o Du einen
wichtigen Termin verpasst
o Dein
Partner/Deine Partnerin Dich verlässt
o Du nicht
genug Geld verdienst
o Du keinen
Job findest bzw. keinen, der Dich erfüllt
o etc.
·
Du machst Dir Gedanken oder Sorgen, was andere wohl über Dich
denken, wenn
o Du bestimmte
Äußerung machst
o Du Deine
Meinung vertrittst
o Du
Grenzen setzt und der andere womöglich empört ist
o Du Deinen
ganz eigenen Weg gehst
o Du vielleicht
außergewöhnliche Kleidung trägst,
o Du
gesellschaftliche Regeln und Normen hinterfragst
o Du
bestimmte Leute nicht zu Deinem Geburtstag oder zum Familienfest einlädst,
o etc.
·
Du verstrickst Dich in Bewertungen und Geschichten bezüglich
Situationen bzw. Menschen in Deinem
Umfeld, z. B. dass
o Der
Nachbar neurotisch ist, weil er die Hecke mit einem Lineal nachmisst, wenn er
sie geschnitten hat
o Dein
Kollege unmöglich ist, weil er Dir Informationen nicht weitergeleitet hat
o Dein Chef
ein Idiot ist
o überhaupt
der ganze Job ätzend ist, weil Du so viel arbeiten musst und es Dir keinen Spaß
macht,
o Dein
Partner ein Jammerlappen ist, weil er sich ständig beschwert
o etc.
Unser
Gehirn ist darauf programmiert, fortwährend Gedanken zu produzieren. So
funktioniert unser intellektueller Körper nun einmal. Du kannst jedoch beeinflussen,
welche Art von Gedanken Du produzierst bzw. worauf Du Deine Aufmerksamkeit lenkst.
Wenn Dich
Gedanken der oben genannten Kategorien immer wieder beschäftigen, lenkst Du
Deine Aufmerksamkeit beispielsweise grundsätzlich auf das, was Du NICHT möchtest
bzw. was Dir Energie entzieht. Da Deine Energie Deiner Aufmerksamkeit folgt,
gibst Du damit den Szenarien Energie, die Du eigentlich vermeiden möchtest und
produzierst dadurch weitere Sorgen, Unwohlsein und Mangel. Die Energie folgt
der Aufmerksamkeit. Je mehr Energie Du bestimmten Gedanken gibst, desto
wahrscheinlicher ist es, dass sie sich manifestieren.
Früher
gab es modellierbare Bilder aus Nägeln. Die Nägel waren locker durch Löcher
einer Holzplatte gesteckt und konnten sich im Loch hin und her bewegen ohne herauszufallen.
Das Bild wurde dann zunächst so umgedreht, dass alle Nägel mit den langen Enden
auf eine Seite rutschten. Anschließend hast Du z. B. Deine Faust oder Hand in
diese Seite hineingedrückt, sodass sie sich auf der anderen Seite der Holzplatte
abzeichnete, weil die Nägel nur dort eingedrückt wurden, wo Deine Faust bzw.
Hand war. Ähnlich funktioniert es mit der Manifestation von Gedanken. Wenn Du
einen Gedanken immer wieder denkst und diesen noch mit einem Gefühl verknüpfst
(z. B. Angst) dann wird dieser zu einer gefühlten inneren Realität und einem
inneren Abdruck (ähnlich dem Nagel-Bild).
Die
entscheidende Frage ist also: Worauf richtest Du Deine Aufmerksamkeit? Das ist
nicht zu verwechseln mit positivem Denken. Es geht hierbei nicht darum, dass Du
Dir immer wieder einen vermeintlich positiven Satz vorsagst, sobald Du
wahrnimmst, dass Du destruktive Gedanken hast. Es geht darum, achtsam zu
werden, worauf Du Deine Aufmerksamkeit richtest. Wählst Du das, was Dir Sorgen
macht, Mangel kreiert oder Dich nervt? Oder richtest Du Deine Aufmerksamkeit
auf das, was Dich nährt?
2. Wie groß ist Dein JETZT?
Die
zweite wichtige Frage beschäftigt sich damit, wie groß Dein JETZT ist, d. h.
wie groß die Zeitspanne ist, in der Du lebst. Während Kinder noch ein sehr
kleines Jetzt haben und von Moment zu Moment im Spielen versinken können, haben
die meisten erwachsenen Menschen ein sehr großes Jetzt. Wie zeigt sich ein
großes Jetzt? Es zeigt sich z. B. dadurch, dass:
·
Du schon morgens daran denkst, was Du bis abends alles erledigt
haben musst
·
Du Dir heute Gedanken darüber machst, wie das Treffen mit der
Freundin nächste Woche wird
·
Du in der Vergangenheit lebst und gedanklich z. B. bei der
Besprechung mit Deinem Chef letzte Woche oder bei dem schönen Wochenendausflug
vor 3 Tagen bist
·
Du bereits gedanklich im Urlaub bist, der in 3 Monaten ansteht
·
etc.
Das Jetzt
ist bei vielen Menschen sehr groß, sodass sie in Tagen, Monaten oder sogar
Jahren denken.
Die Sache
ist die: Du kannst nicht mehr ändern, was in der Vergangenheit passiert ist,
denn es ist schon vorbei. Du kannst auch nicht das ändern, was in der Zukunft liegt,
denn es ist noch nicht da. Wenn Du in der Vergangenheit oder in der Zukunft
bist, bist Du nicht im Hier und Jetzt präsent. Stattdessen gibst Du Deine Kraft
an die Vergangenheit oder die Zukunft ab, die Du nicht kontrollieren kannst.
Der einzige Moment, in dem Du wirklich Kraft hast, ist im Hier und Jetzt.
Du kannst
als Erinnerung für das Jetzt einen kleinen Stein in Deine Hosentasche tun.
Drücke mehrmals am Tag auf den Stein. In dem Moment, wo Du den Stein berührst
und den Druck an Deinem Finger spürst, da ist das Jetzt. Minimiere Dein Jetzt
auf diesen Moment. Sei präsent und wach in diesem Moment. Nur dort hast Du
Kraft. Das Leben passiert Hier und Jetzt, nicht morgen, nicht übermorgen oder
letzte Woche. Nur Hier und Jetzt. Mit dieser Wachheit kannst Du dann auch
Veränderung vornehmen im Hier und Jetzt. Sobald Du in diesem Moment präsent
bist und eine Situation vorfindest, die für Dich nicht funktioniert, kannst Du
deklarieren, dass jetzt etwas völlig anderes möglich ist, als das.
Das
wiederum bringt uns zur dritten Frage.
3. Was ist für Dich wirklich stimmig?
Wenn Du
im Hier und Jetzt präsent und damit in Deiner Kraft bist, stellt sich die
Frage, was für Dich genau in diesem Hier und Jetzt stimmig ist.
·
Ist es stimmig, das zu tun, was Du gerade tust?
·
Nährt Dich das, was in diesem Moment ist?
·
Folgst Du in diesem Moment Deiner Freude oder einer vermeintlichen
Verpflichtung, die Dir keinen Spaß bringt?
·
Was inspiriert Dich jetzt?
·
Worin besteht jetzt die Notwendigkeit? (Was wird in diesem Moment
gebraucht, entweder von Dir oder von anderen).
Um dem zu
folgen, was für Dich wirklich stimmig ist, kann es notwendig sein, zunächst
einmal die Dinge auszumisten, die für Dich nicht mehr stimmig sind. Bist Du
beispielsweise Verpflichtungen eingegangen, hinter denen Du nicht mehr stehst
und die Dir keine Freude mehr bereiten (z. B. Mitgliedschaft in irgendeinem
Verein, eine Wohnung, in der Du Dich nicht wohl fühlst, die Übernahme von
Aufgaben, die Dich eigentlich nerven, etc.)?
An
welchen Dingen in Deinem Leben hältst Du fest, obwohl sie nicht mehr zu Dir
gehören, Dir nicht gut tun und alles andere als stimmig für Dich sind? Wie viel
unnötigen Ballast schleppst Du mit Dir rum?
Beginne
damit, in Dich hinein zu spüren, was sich für Dich stimmig anfühlt, was Dir
entspricht und was Dich nährt. Dann fang an, Platz für das zu schaffen, indem
Du mit den Dingen aufhörst, die Dich nicht mehr nähren.
Vielleicht
sagst Du jetzt: „Das ist leichter gesagt, als getan“. Nun, niemand hat gesagt,
dass es leicht ist. Und zieh einmal in Betracht, dass es möglicherweise
leichter ist, als Du denkst und Du Dir nur zu viele Gedanken darüber machst,
wie das denn gehen soll. Denke nicht darüber nach. Fang einfach in kleinen
Schritten an, zu experimentieren. Die einzige Frage ist, ob Du mehr Energie,
Fluss und Lebensfreude in Deinem Leben haben möchtest oder nicht.
Frederic
Dodson hat in seinem Buch Reality
Creation Coaching einmal ein schönes Beispiel gegeben. Er saß mit einem
Klienten auf einer Parkbank und fragte diesen: „Was würdest Du jetzt am
liebsten tun?“ Der Klient, der selbständig war, sagte: „Nun, ich sollte jetzt
mal dringend nach Hause gehen und Kundenakquise am Telefon machen“. Federic
Dodson sagte: „Das war nicht die Frage. Die Frage war, was Du jetzt am liebsten
tun würdest. Was wäre JETZT für Dich stimmig?“ Der Klient schaute in den Park
und sagte: „Nun, am liebsten würde ich jetzt da vorne zu dem Baum gehen und die
Eichhörnchen füttern, aber das ist ja nicht sehr lukrativ.“ Dodson sagte nur:
„Erzähl das mal den Eichhörnchen.“ Also ging der Klient zu dem Baum und
fütterte die Eichhörnchen. Eine Frau kam des Weges und sprach ihn an, weil er
die Eichhörnchen fütterte. Sie kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus,
dass sie die Geschäftsführerin einer großen Firma mit mehreren tausend
Mitarbeitern war, die genau den Service brauchte, den der Klient anzubieten
hatte. So wurde diese Firma der neue Kunde des Klienten.
Worauf
richtest Du im Hier und Jetzt Deine Aufmerksamkeit und was ist für Dich jetzt stimmig?
Herzliche
Grüße,
Nicola Nagel
GIB DEINEM LEBEN EINE NEUE RICHTUNG!
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