Hast Du Dir einmal
überlegt, inwieweit Verbindlichkeit Einfluss auf Dein Leben hat und wie
verbindlich Du selbst tatsächlich bist?
Um diese Frage
beantworten zu können, ist es hilfreich zunächst einmal zu schauen, was
Verbindlichkeit genau bedeutet. Wikipedia bietet
hierzu eine sehr treffende Definition:
Verbindlichkeit bezeichnet die Konsequenz, Ausdauer, beziehungsweise
Standhaftigkeit, mit der eine Person – teils unter widrigen Umständen – zu
einer Zusage oder Absichtserklärung (…) steht, die sie einer anderen Person
oder anderen Personen gemacht hat. Sie gilt vielen als zwingende Voraussetzung
für einen fairen und korrekten Umgang miteinander und impliziert
Verlässlichkeit.
Verbindlichkeit ist
somit an sich eine kraftvolle Qualität. Doch gerade diese Qualität scheint in der modernen Multi-Options-Gesellschaft immer
mehr in Vergessenheit zu geraten. Stattdessen wollen viele Menschen alle
Möglichkeiten haben und sich auch alle Möglichkeiten bis zum Schluss offen
halten, denn schließlich kann man nie wissen, ob nicht doch noch eine bessere
Option, ein besseres Angebot oder eine bessere Party kommt. Nicht umsonst
kannst Du auf einigen Social Media Plattformen, bei der Frage, ob Du an einer
Veranstaltung teilnimmst, auf „vielleicht“ klicken, um Dich bloß nicht
festlegen zu müssen.
In Zeiten von
Facebook, WhatsApp und Co. ist es ein leichtes geworden, vereinbarte Termine,
ausgemachte Verabredungen oder zugesagte Tätigkeiten wieder abzusagen. Da reicht
eine kurze Nachricht mit den Worten „Du, geht doch nicht! Sorry!“ Es ist noch
nicht einmal mehr notwendig, die andere Person persönlich anzurufen.
Verbindlichkeit
scheint zunehmend uncool zu sein. Es gibt Menschen, die nennen Verbindlichkeit
sogar spießig und altmodisch. Stattdessen rühmen sie sich damit, ohne
Verbindlichkeit frei, ungebunden und extrem flexible zu sein.
Flexibilität, Freiheit
und Kreativität sind entscheidende Aspekte in Zeiten schneller Veränderung. Es
gibt jedoch einen Unterschied, ob Du flexibel sein kannst bei gleichzeitiger
Verbindlichkeit, oder ob Du Dich in Deinem Leben einer unzuverlässigen und
damit unverbindlichen Beliebigkeit und Wurstigkeit hingibst. Wenn Du das Thema
Verlässlichkeit komplett außen vor lässt und dadurch in Deinem Leben keine
Verbindlichkeit mehr besteht, dann musst Du Dich nicht wundern, wenn Du im
Leben nicht wirklich voran kommst.
Stell Dir einmal
folgende Fragen und beantworte sie für Dich radikal ehrlich:
·
Wo
bist Du nicht verbindlich?
·
Wo
stehst Du nicht in letzter Konsequenz zu Deiner Entscheidung?
·
Was
ist Deine Angst, wenn Du Dich verbindlich entscheiden müsstest?
·
Was
ist die Angst hinter dieser Angst?
Zieh
einmal in Betracht, dass Du Dich selbst betrügst, wenn Du das Thema
Verbindlichkeit sehr locker siehst. Inwieweit? Nun, wenn Du gegenüber anderen
unverbindlich bist, bist Du mit großer Wahrscheinlichkeit Dir selbst gegenüber
auch unverbindlich. Das zeigt sich beispielsweise darin, dass Deine
Entscheidungen keine Kraft haben und Du letztendlich Deine Ziele nicht
erreichst, Deine Träume und Wünsche nicht manifestieren kannst, und Deine
Freundschaften und Beziehungen nicht die Tiefe erreichen, nach der Du Dich
sehnst. Bei fehlender Verbindlichkeit verpuffen Deine Entscheidungen wie eine
Seifenblase, weil mit der Entscheidung keine Verpflichtung einhergeht.
Um es mit
den Worten von Dr. Stefan Frädrich zu sagen: „Wenn keine Verbindlichkeit mehr besteht, gibt es eigentlich kein
Leben, denn dann ist nichts mehr fest, dann ist alles orientierungslos, dann
gibt es kein oben, unten, rechts, links, dann gibt es keinen inneren Kompass,
dann ist eigentlich alles egal.“
Verbindlichkeit
ist jedoch eine entscheidende Kraft, die Du im Leben brauchst, um Deinen Weg zu
gehen, erfüllende, respektvolle Beziehungen zu erschaffen und Deine Bestimmung
zu leben.
Verbindlichkeit impliziert Verlässlichkeit
Verbindlichkeit
hat etwas mit Disziplin und auch mit Respekt zu tun. Respekt gegenüber Dir
selbst und der anderen Person. Wenn Du bei Terminzusagen und Verabredungen
unzuverlässig und unverbindlich bist, dann erhält die andere Person unbewusst
von Dir die Botschaft „Du bist mir egal“ oder „Das Thema ist mir egal“, was
letztendlich nicht gerade förderlich für Eure Beziehung ist. Wir sprechen hier
nicht von dem Fall, dass Du unerwartet mit Grippe im Bett liegst und deswegen
einen Termin absagen musst. Vielmehr geht es um die launenhafte Beliebigkeit,
mit der in letzter Minute Zu- oder Absagen gemacht und Entscheidungen
verwässert werden, wie ein Fähnchen, das sich im Wind dreht.
Das, was
Verbindlichkeit von Beliebigkeit unterscheidet ist der Definitions-Teil „standhaft – teils unter widrigen
Umständen…“ Genau das macht
Verbindlichkeit aus. Du bist verbindlich, wenn Du Dich nicht bei jeder noch so
kleinen Gefühlsschwankung von Deiner Entscheidung abbringen bzw. Dich durch
andere Dinge ablenken lässt.
Hier ein
Alltags-Beispiel: Ich wurde von einer Bekannten gefragt, ob ich sie bei einer
Abend-Veranstaltung unterstützen könnte. Die Veranstaltung sollte 3 Wochen
später sein. Ich sagte zu. Am eigentlichen Veranstaltungstag hatte ich bereits
2 volle Wochen mit Trainings hinter mir und war ziemlich müde. Es wäre ein
leichtes gewesen aus genau diesem Grund abzusagen. Doch ich hatte mich
verpflichtet. Die Bekannte zählte auf mich und mir war die Verbindung wichtig.
Also fuhr ich zu der Veranstaltung und hatte trotzdem einen netten Abend. Es
steht außer Frage, dass sie diesen Abend alleine hätte meistern können, doch
Verbindlichkeit bedeutet eben, die Konsequenz zu tragen, auch wenn die Umstände
etwas unbequemer werden.
Wenn Du verbindlich
bist, dann können andere auf Dich zählen. Die Menschen in Deinem Umfeld und
auch das Universum wissen in dem Fall, dass Du da bist, wenn es drauf ankommt
und dadurch entsteht letztendlich eine besondere Art von Verbindung.
Der
Schlüssel für Verbindung ist Verbindlichkeit
Genau da liegt jedoch
die Krux. Viele Menschen sehnen sich in der schnell-lebigen Zeit nach Erdung und
vor allem nach Verbindung, schaffen es jedoch gleichzeitig nicht, sich
festzulegen, standhaft zu sein und damit verbindlich zu sein.
Der Schlüssel für
Verbindung ist jedoch Verbindlichkeit. Ohne Verbindlichkeit ist langfristig keine
stabile und erfüllende Verbindung zu anderen Menschen, zu Familie, Freunden
oder Kollegen möglich, ganz zu schweigen von der Verbindung zur universellen
Kraft. Verbindlichkeit fängt mit Verlässlichkeit an. Was
haben die Leute sonst von Dir, wenn Du nicht verlässlich bist? Was hat das
Universum von Dir, wenn Du nicht verlässlich bist? Sobald Du Dich verbindlich
für etwas entscheidest, sendest Du automatisch eine Botschaft aus, dass es Dir
ernst ist. Wenn Du Dich nicht entscheidest, nicht festlegst, unzuverlässig und
unverbindlich bist, dann reagiert das Universum entsprechend und kann Dich auf
Deinem Weg nicht unterstützen und nicht weiterbringen. Das bedeutet, die
Verpflichtung und die verbindliche Entscheidung kommen zuerst, selbst wenn Du
nicht weist, wie es geht.
Wenn Du
Dich beispielsweise verbindlich dafür entscheidest, Deine Bestimmung zu finden
ohne zu wissen, wie es geht und Du dann konsequent den Tätigkeiten folgst, die
Dich inspirieren und Dir Freude machen und Du Ausschau hältst, was Dich
weiterbringt, dann weis das Universum, dass es sich auf Dich verlassen kann.
Als Konsequenz wird es Dir neue, ungeahnte Möglichkeiten liefern, die Dich
Deiner Bestimmung näher bringen. Sobald Du Dich verbindlich und mit ganzem
Herzen für eine Sache entscheidest (egal wie vermeintlich groß oder klein die
Entscheidung ist) eröffnet sich die Möglichkeit der Möglichkeiten.
Um Dich verbindlich
entscheiden zu können, ist es hilfreich, wenn Du Zugang zu Deiner Wutkraft
hast, sprich zu Deinem inneren Krieger oder der inneren Kriegerin. Auch wenn
uns in der Gesellschaft eingetrichtert wird, dass Wut – wie die anderen Gefühle
auch – nicht okay ist, zieh einmal in Betracht, dass die die Wutkraft neutrale
Energie und Information ist, die Dir dient, z. B. um Entscheidungen zu treffen,
Klarheit zu schaffen, Grenzen zu setzen, diszipliniert voran zu gehen und
verbindlich zu sein.
Verbindlichkeit kann
jedoch auch in gewisser Weise schmerzhaft sein. Der Schmerz kann sich
beispielsweise in Traurigkeit ausdrücken, weil mit der Entscheidung für eine
Sache, die anderen Optionen wegfallen und nicht mehr zur Verfügung stehen.
Vielleicht kommt auch Angst auf, weil Du Dich fragst, ob Du Dich richtig
entschieden hast. Zieh einmal in Betracht, dass Du Dich nicht falsch
entscheiden kannst. Wenn Du eine verbindliche Entscheidung triffst, triffst Du
eine Entscheidung. Punkt. Es gibt kein richtig und kein falsch. Jede
Entscheidung hat einfach Konsequenzen. Wenn die Konsequenzen nicht so sind, wie
Du sie Dir vorgestellt hast, ist es einfach ein Hinweis, Deinen Kurs anzupassen
und in eine andere Richtung zu steuern. Das nennt sich schnelles Lernen. In
diesem Zusammenhang kann Verbindlichkeit aus einer neuen Perspektive gesehen
wirklich Spaßmachen und als wertvoller Kompass dienen.
Im Folgenden findest
Du eine Gegenüberstellung der alten und neuen Sichtweise auf Verbindlichkeit.
Verbindlichkeit – Alte Sicht
|
Verbindlichkeit – Neue Sicht
|
uncool
|
respektvoll
|
altmodisch
|
schafft Verbindung
|
spießig
|
kraftvoll
|
schwer, ernst
|
eröffnet neue
Chancen
|
macht unfrei
|
macht frei
|
engt ein
|
standhaft
|
unflexibel
|
bringt Dich voran
|
macht keinen Spaß
|
macht Spaß
|
linear, starr
|
wertvoller Kompass
|
Rigide, steif
|
klare Ausrichtung
|
begrenzt die
Möglichkeiten
|
die verbindliche
Entscheidung für eine Möglichkeit eröffnet die Möglichkeit neuer
Möglichkeiten.
|
Was in Deinem Leben
ist Dir wirklich wichtig?
Was fehlt Dir im
Leben?
Was würdest Du in
Deinem Leben gerne verändern?
Welche Art von
Beziehung möchtest Du leben?
Welche Art von
Tätigkeit wünschst Du Dir?
Welchen Umgang
wünschst Du Dir mit anderen?
Bist Du bereit, für
all das selbst verbindlich einzustehen und die Quelle dessen zu sein?
Nicola
GIB DEINEM LEBEN EINE NEUE RICHTUNG!
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