Wenn Menschen zusammen arbeiten, birgt das in der Regel
Konfliktpotential, da verschiedene Weltanschauungen, Meinungen und Erfahrungen
aufeinander prallen. Was vielen nicht bewusst ist: Es gibt in einem Team meist
3 vorherrschende Kräfte.
1. Die bejahende oder verbindliche Kraft
2. Die neutrale Kraft
3. Die verneinende Kraft
Mit Kraft ist in diesem Zusammenhang die Haltung, Energie und
der Drall gemeint, die eine Person in ein Team einbringt. Dabei ist es
unerheblich, ob es sich um ein Team handelt, das jeden Tag im Büro gemeinsam
arbeitet oder ein Team von Menschen, das kurzfristig in einer Besprechung
zusammen kommt. Es kann genauso auf ein Treffen mit Freunden und Familie
zutreffen. Sobald mehrere Menschen sich in einem Raum versammeln und sich
gemeinsam einem Thema widmen, zeigen sich sehr schnell die 3 oben genannten Kräfte
durch die unterschiedlichen Personen. Was sind konkret die Eigenschaften dieser
3 Kräfte?
Die 3 Kräfte und ihre Eigenschaften
1. Die bejahende/verbindliche Kraft
Personen, die die bejahende Kraft repräsentieren, sind die
Antreiber im Team. Sie sind von dem Thema, dem Projekt oder dem Vorschlag, um
den/das es geht, überzeugt und setzen sich dafür ein. Das bedeutet, dass sie
sich auch aktiv einbringen. Sie übernehmen verbindlich Verantwortung und gehen
voran. Wird ein neues Thema oder eine neue Idee beleuchtet, so sind die
bejahenden Kräfte jene Personen, die sich offen auf das Neue einlassen und
mitgehen. Sie entwickeln kreative Ideen und sind bereit loszulegen, zu forschen
und zu experimentieren. Dies sind jene Menschen, die in der Lage sind, andere
durch ihre eigene Begeisterung mitzureißen oder zu überzeugen. In einem Projekt
sind die bejahenden Kräfte sehr wichtig, um konstruktiv und effektiv vorwärts
zu kommen. Die bejahenden Kräfte können jedoch auch manchmal etwas zu schnell
und forsch vorwärtspreschen und vor lauter Begeisterung kleine, aber sehr
wichtige Details übersehen.
2. Die neutrale Kraft
Bei der neutralen Kraft handelt es sich um Personen, die sich
noch keine Meinung zu einem Thema gebildet haben und zunächst einmal alle
Information wertfrei sammeln und sacken lassen. Sie sind oft stille Beobachter
und halten sich in Besprechungen meist zurück. Sie sondieren erst einmal die
Lage, bevor sie sich für oder gegen etwas entscheiden. Diese Kraft wird auch
die „kraftfreie Kraft“ oder die „erhaltende Kraft“ genannt, da sie die gewisse
Ruhe und Stabilität in ein Team bringt, die für Evolution notwendig ist und die
temperamentvolleren bejahenden und verneinenden Kräfte in Balance hält. Ohne
die neutrale Kraft im Raum, kann es schnell passieren, dass sich die beiden
anderen Kräfte eine hitzige Diskussion liefern. Es reicht oftmals schon die
Präsenz der neutralen Kraft im Raum. Die neutrale Person muss gar nicht viel
sagen.
3. Die verneinende Kraft
Die dritte Kraft im Bunde ist jene, die wohl viele Menschen als
die „schwierigste“ bezeichnen würden. Eine Person in einem Team zu haben, die
eine verneinende Kraft darstellt, kann sehr herausfordernd sein, wenn man nicht
weiß, wie man mit solch einer Kraft am besten umgeht.
Die verneinende Kraft ist eine Person, die bei Projekten oder in
Besprechungen gegen eine konkrete Vorgehensweise, Idee, Abmachung oder
Entscheidung ist. Sie hat eine ablehnende Haltung und bringt ihren Unmut entweder
ganz klar zum Ausdruck oder zieht sich - innerlich grollend und die Arme
oftmals vor der Brust verschränkt - zurück. Solche Personen äußern
beispielsweise, dass:
·
etwas schlecht/falsch ist
·
etwas nicht funktionieren kann
·
etwas so nicht möglich ist
·
sie unter den Umständen nicht
arbeiten können/wollen/werden
·
ein Projekt besser gestoppt werden
sollte
Verneinende Kräfte haben die Tendenz, Dinge sehr schnell als
schlecht, falsch oder nicht machbar zu bewerten. Es sind Personen, die das Haar
in der Suppe oder die Nadel im Heuhaufen suchen und auch finden und meist äußern
sie ihre Bedenken - wenn nicht sogar ihre Empörung - über ein bestimmtes Thema.
Diese Personen werden von Kollegen gerne als „Querulanten“ bezeichnet, die es anderen schwer machen oder aber als „Schlusslichter“,
die noch nicht verstanden haben, worum es nach Ansicht der anderen
Team-Mitglieder geht.
Möglicherweise haben Sie folgenden Satz schon öfter gehört oder
gar selbst gesagt oder gedacht: „Herrje, wenn der/die nicht wäre, könnte alles
so einfach sein.“ Die bejahenden und neutralen Kräfte in einem Team nehmen die
verneinende Kraft oftmals als unangenehmen Störfaktor wahr, den es am besten zu
beseitigen gilt.
Fakt ist jedoch: Die verneinende
Kraft ist notwendig!
Lassen Sie das einmal sacken. Die verneinende Kraft ist
absolut notwendig in einem Team! Wenn sie keine verneinende Kraft haben, dann
kann es passieren, dass sie ein euphorisches Team haben, das schnell den Boden
unter den Füßen verliert und vor lauter Begeisterung wichtige Aspekte nicht
sieht. Die verneinende Kraft sorgt in einem Team dafür, nicht von der Realität
abzudriften. Oftmals ist es so, dass verneinende Kräfte entscheidende
Kritikpunkte einbringen, die zwar möglicherweise dafür sorgen, dass eine
erneute Diskussions- oder Planungsrunde durchlaufen werden muss, dadurch jedoch
eine neues, stabileres Fundament für das Projekt geschaffen wird oder gar noch
effektivere Ideen entwickelt werden.
Die meisten Mitarbeiter versuchen, die verneinenden Kräfte
loszuwerden, sie zu überstimmen, zum Schweigen zu bringen oder zu ignorieren.
Doch genau dadurch geht in einem Team wertvolles Potenzial und wertvoller
Genius verloren. Was dann letztendlich unterschwellig bleibt ist Groll. Darüber
hinaus ist die Krux an der Sache folgende: Sobald Sie die aktuelle verneinende
Kraft losgeworden sind, wird in Kürze die nächste verneinende Kraft auftauchen.
Wenn Sie beispielsweise eine Besprechung leiten, in der eine Person die stark
verneinende Kraft ist und – aus welchem Grund auch immer - den Raum irgendwann
verlässt, werden Sie feststellen, dass sich die Stimmung zwar kurzfristig
ändert, es jedoch auch nicht lange dauert, bis die nächste Person die Rolle
übernimmt. Und Achtung: Falls Sie keine verneinende Kraft im Raum bemerken,
schauen Sie einmal bei sich selbst. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch,
dass Sie selbst die verneinende Kraft sind. Alternativ kann es auch passieren,
dass eine verneinende Kraft von außen hinzukommt, sei es in Form einer anderen,
außenstehenden Person (z. B. des Vorstands, der plötzlich Einwände gegen das
Projekt hat) oder auch in Form von neu auftauchenden Informationen oder
Gegebenheiten, die im Team nicht berücksichtigt wurden.
Wichtig ist an dieser Stelle anzumerken, dass eine Person
nicht permanent die Rolle einer der drei Kräfte übernimmt, also nicht dauerhaft
die bejahende, ständig die verneinende oder immerzu die neutrale Kraft ist.
Vielmehr wechseln die Rollen, manchmal sogar in Lichtgeschwindigkeit. So kann
es sein, dass eine Person in einer
Besprechung beispielsweise zunächst die verneinende Kraft ist, durch neue
Klarheit, Information und Unterscheidungen zum Thema/Projekt jedoch zur
neutralen oder gar bejahenden Kraft wechselt.
Die spannende Frage, die sich stellt ist: wie gehen Sie
mit der verneinenden Kraft um? Die
höchste Kunst besteht darin, die verneinende Kraft einzubinden. Wenn Sie es
nicht schaffen, die verneinende Kraft in das Team einzubinden, dann haben Sie
eine Person an Bord, die gegen Sie arbeitet und das gesamte Team bzw. Projekt
unbewusst untergräbt.
Wie schaffen Sie es also, die verneinende Kraft
einzubinden? Hier einige Möglichkeiten:
·
Seien Sie ein komplettes JA für die Person:
Ein JA für eine Person zu sein, beginnt mit Ihrer inneren Haltung. Wenn beispielsweise eine verneinende Kraft äußert „Das kann ja jetzt wohl nicht Ihr Ernst sein!“ oder „Also mit der Entscheidung/dem Vorschlag bin ich ganz und gar nicht einverstanden.“ kann es sehr leicht passieren, dass sich Ihr eigenes Ego möglicherweise angegriffen fühlt. Das eigene Ego reagiert dann auf diese verneinende Kraft mit Abwehrhaltung und Gedanken wie „Was für ein Idiot!“ oder „Was hat die denn für ein Problem?“ oder „Muss das jetzt sein“. In dem Moment findet sofort eine Abwertung der verneinenden Kraft statt. Im Nu sind Sie selbst im Widerstand und damit eine verneinende Kraft in Bezug auf die verneinende Kraft. Eine andere Reaktion könnte darin bestehen, dass Sie sich erschrecken, weil jemand ablehnend reagiert und dann selbst in eine Art „Schockstarre“ verfallen.
Ein JA für eine Person zu sein, beginnt mit Ihrer inneren Haltung. Wenn beispielsweise eine verneinende Kraft äußert „Das kann ja jetzt wohl nicht Ihr Ernst sein!“ oder „Also mit der Entscheidung/dem Vorschlag bin ich ganz und gar nicht einverstanden.“ kann es sehr leicht passieren, dass sich Ihr eigenes Ego möglicherweise angegriffen fühlt. Das eigene Ego reagiert dann auf diese verneinende Kraft mit Abwehrhaltung und Gedanken wie „Was für ein Idiot!“ oder „Was hat die denn für ein Problem?“ oder „Muss das jetzt sein“. In dem Moment findet sofort eine Abwertung der verneinenden Kraft statt. Im Nu sind Sie selbst im Widerstand und damit eine verneinende Kraft in Bezug auf die verneinende Kraft. Eine andere Reaktion könnte darin bestehen, dass Sie sich erschrecken, weil jemand ablehnend reagiert und dann selbst in eine Art „Schockstarre“ verfallen.
Entscheidend ist jedoch, dass Sie in
dem Moment, wo die verneinende Kraft sich zeigt, die Energie am Rollen halten,
OHNE (!!!) die verneinende Kraft in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen
und die gesamte Besprechung nur noch auf sie auszurichten. Das kann damit
beginnen, dass Sie bewusst für sich identifizieren „Ah, da ist die verneinende
Kraft“ und diese gedanklich willkommen heißen und dankbar sind, dass sie sich
zeigt. Dadurch bleiben Sie offen für Impulse, die diese Person einbringt,
anstatt mit Widerstand auf die verneinende Kraft zu reagieren.
Machen Sie sich bewusst, dass hinter
der ablehnenden Haltung der verneinenden Kraft ein Gefühl steht, das meist Wut,
Angst oder Traurigkeit ist (z. B. darüber, dass eine Veränderung ansteht, die
die Person zwingt, Altes loszulassen, oder mehr Verantwortung zu übernehmen,
oder in unbekanntes neues Gebiet zu gehen, etc.).
·
„Ja UND…“ anstatt „Ja, ABER…“
Die verneinende Kraft im weiteren
Verlauf einzubinden, erfordert Finger-spitzengefühl und ist abhängig davon,
welche Art von Ablehnung diese Person zeigt. Egal, was die verneinende Kraft
äußert, ein wahres Wundermittel ist die simple Formulierung „Ja, UND…“ anstatt
„Ja, ABER…“. Sobald Sie auf den Kommentar einer verneinenden Kraft mit „Ja,
ABER…“ reagieren, machen Sie das zunichte, was die Person zuvor gesagt hat,
sodass sich die ablehnende Kraft meist noch verstärkt. Probieren Sie es also
fortan einmal mit „Ja, UND…“ (übrigens unabhängig davon, mit welcher Art von
Kraft/Person sie sprechen. Es ist ein wirklich interessantes Experiment).
·
Wertschätzung der Seins-Qualitäten
Was verneinende Kräfte am wenigsten
erwarten, ist Wertschätzung, denn im Business Kontext und auch generell in der
modernen Gesellschaft, ist es eher üblich, Positionen zu verteidigen bzw.
störende Positionen zu vernichten. Wertschätzung der verneinenden Kraft kann beispielsweise
damit beginnen, dass Sie aufrichtig wertschätzen, dass die verneinende Kraft
ihre Bedenken äußert („Danke für Ihre Klarheit und Offenheit, diesen Punkt
anzusprechen.“). Anstatt das Bedenken tragende Ego der anderen Person zu sehen
(sozusagen ihren Überlebensmechanismus), richten Sie den Fokus auf die
Seins-Qualitäten der verneinenden Kraft. Diese Person hat möglicherweise ein
besonderes Gespür und Qualitäten wie Weitblick, Klarheit, Achtsamkeit,
Präzision, Disziplin, oder andere, die für das Team wichtig und nützlich sind.
·
Kommunikation vollenden
Um eine verneinende Kraft einbinden
zu können, ist es entscheidend, dass diese Person sich gehört fühlt, ihre
Kommunikation also vollendet wird. Das gelingt, indem Sie eine sogenannte
Vollendungsschleife machen. Das bedeutet, dass Sie sinngemäß – nicht
papageienhaft - wiederholen, was Sie die Person haben sagen hören und zwar als
Aussage (sie gehen mit der Stimme am Ende runter), nicht als Frage (sie würden
das in Frage stellen, was die andere Person gerade gesagt hat). Als Aussage hat
die Wiederholung einen anderen Drall, als die Frageformulierung und die
verneinende Kraft kann mit einem simplen „Ja“ darauf antworten. Dieses Ja
vollendet die Kommunikation, sodass die Person zur nächst tieferen Ebene
vordringen kann und möglicherweise kundtut, was hinter ihren Bedenken steckt.
Dadurch kann ein sehr offener und vertrauter Raum entstehen, in dem das Team
mehr und mehr zusammenwächst. (Details zu Kommunikation und
Vollendungsschleife finden Sie auch in dem Buch „Edgeworker: Leadership war
gestern – es ist Zeit für die Führungs-(R)Evolution!“)
·
Abholen und Einbinden
Ein weiterer wichtiger Aspekt, eine
verneinende Kraft einzubinden ist, ihre Erfahrung, ihr Wissen und ihre Ideen
einzubinden. Wenn beispielsweise eine Person gegen einen Vorschlag ist, wäre
die nächste Frage für diese verneinende Kraft: „Welche Möglichkeiten siehst Du
noch? Du hast schon … Jahre Erfahrung. Was ist Deiner Meinung nach sinnvoll?“
Die verneinende Kraft abzuholen kann
auch bedeuten, sie zu fragen, was genau sie braucht, um eine neue
Entscheidung/einen neuen Vorschlag mittragen zu können. Fragen Sie einfach ganz
direkt: „Was bräuchtest Du, um den Schritt mitzugehen?“ oder etwas indirekter
(manchen Personen fällt es leichter zu antworten, wenn sie eine vermeintlich
theoretische Frage gestellt bekommen): „Wenn Du die Möglichkeit hättest, alles
aufzuzählen, was Du brauchst, um das Projekt unterstützen zu können, was wäre
das?“
Diese Möglichkeiten zur Einbindung von verneinenden Kräften in
das Team sind meist sehr fruchtbar. Nun gibt es jedoch noch 2 besondere Arten
von verneinenden Kräften, die an dieser Stelle erwähnenswert sind und die
möglicherweise ein anderes Vorgehen verlangen.
3.1 Die stille verneinende Kraft
Es gibt verneinende Kräfte, die ihren Unmut nicht äußern,
sondern einfach stillschweigend, jedoch mit spürbar ablehnender oder bockiger
Haltung im Raum sitzen. Es wäre natürlich ein Leichtes, sie dort einfach sitzen
zu lassen, doch einen Gefallen tun Sie sich damit nicht. Das Ignorieren oder
Übergehen von verneinenden Kräften kommt früher oder später als Boomerang zu
Ihnen zurück.
Nehmen Sie diese Art verneinender Kraft wahr, machen Sie sie
jedoch nicht zum Mittelpunkt. Entscheidend ist, dass Sie einfach einen Teil
Ihrer Aufmerksamkeit nutzen, um diese Person als Teil des Teams zu sehen und
energetisch mit einzubinden, anstatt auszugrenzen. Manchmal ist das schon ausreichend,
denn stille verneinende Kräfte verdauen Informationen oftmals für sich, bevor
sie den Widerstand aufgeben. Und die verneinende Kraft kann unbewusst spüren,
ob Sie sie energetisch einbinden, oder ausgrenzen. Achten Sie lediglich darauf,
dass die Person mit „dabei bleibt“ und nicht einschläft oder abdriftet.
Falls diese Person sich nicht irgendwann von selbst äußert,
sprechen Sie sie an und binden sie dadurch ein: „Wie geht es Dir mit dem
Thema?“ oder „Mir ist es wichtig, Deine Meinung dazu zu hören.“
3.2 Die manipulierende verneinende Kraft
Eine weitere, spezielle Form von verneinender Kraft ist
die manipulierende verneinende Kraft. Solch eine Person setzt sogenannte
Schattenprinzipien ein, um z. B. ihre eigenen Interessen zu verfolgen, sich an
jemandem zu rächen, Macht auszuüben oder andere auszugrenzen. Manche
manipulierenden verneinenden Kräfte sind grundsätzlich erst einmal gegen alles,
um Aufmerksamkeit zu bekommen, im Mittelpunkt stehen zu können und dann alle
anderen im Team nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Schattenprinzipien sind z.
B. Groll, Rechthaberei, Besserwisserei, Zerstörung, Rache, Eifersucht, Neid,
Gier, Manipulation, Machtmissbrauch, Ignoranz, Arroganz, Mobbing, etc. Wie
gehen Sie nun damit um?
·
Metagespräch aufsetzen
Wenn Sie merken, dass eine
verneinende Kraft versucht, das Team zu manipulieren und die oben genannten
Möglichkeiten zum Einbinden nicht funktioniert haben, könnte es nützlich sein,
ein sogenanntes Metagespräch aufzusetzen. Ein Metagespräch ist ein Gespräch über
das Gespräch. Das heißt, Sie gehen weg vom ursprünglichen Inhalt der
Besprechung und sagen, was Sie gerade wahrnehmen. Das kann entweder konkret an
die verneinende Kraft adressiert sein oder aber einfach in den Raum gesprochen
werden. Sie könnten z. B. sagen: „Ich würde gerade gerne kurz einhaken. Ich
nehme wahr, dass in diesem Raum unterschwellig ein Spiel beginnt zu laufen, das
auf „Ich gewinne – Du verlierst“ hinausläuft. Ich bin vielmehr daran
interessiert gemeinsam mit allen in die gleiche Richtung zu segeln. Wie sehen
Sie das?“ Allein die Tatsache, dass Sie das Spiel aus Ihrer Sicht benennen
(„Ich nehme wahr…“ oder „Mir fällt gerade auf…“), ohne jemanden zu
beschuldigen, bringt die Energie im Team ins Fließen. Dadurch, dass Sie das
Spiel der Manipulation offenlegen und es dadurch allen Beteiligten bewusst
wird, kann die manipulierende verneinende Kraft es nicht mehr ungesehen weiterspielen.
·
Gefährliche Frage stellen
Eine weitere Möglichkeit ist, der
Person, die die manipulierende verneinende Kraft darstellt, eine gefährliche
Frage zu stellen, nämlich die Frage nach der Absicht ihres Handelns. Elegant
können Sie das machen, indem Sie auch hier wieder von sich sprechen und damit
die Frage einleiten: „Bei mir kommt der Widerstand gerade als Manipulation an.
Was ist Deine Absicht?“ Huuu, das ist für die verneinende Kraft eine sehr
gefährliche Frage (und Sie selbst spüren möglicherweise Angst, wenn Sie diese
Frage stellen, weil Sie nicht wissen können, was als nächstes passiert), doch
diese Art Frage öffnet die Tür für ein sehr interessantes Gespräch.
Mit der Unterscheidung über die 3 Kräfte in einem Team haben Sie
ab sofort die Möglichkeit, alle Team-Mitglieder einzubinden und gemeinsam in
eine neue Richtung zu segeln, anstatt verneinende Kräfte als anstrengend zu
empfinden. Achten Sie in nächster Zeit einfach einmal bewusst auf die
verschiedenen Kräfte im Team und lassen Sie sich überraschen, was möglich wird,
wenn es Ihnen gelingt, die verneinende Kraft einzubinden.
Ihre Nicola Nagel
POTENZIALE LEBEN!
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