Langsam erwachen draußen die ersten
Schneeglöckchen, die in der Natur den aufblühenden Frühling als nächste
Jahreszeit ankündigen. Wie wäre es, wenn Du in Deiner Beziehung ebenfalls
fruchtbare Samen säst, die schon nach kurzer Zeit auf magische Weise Deine
Beziehung aufblühen lassen?
Dann lass uns mit einer gefährlichen Frage starten:
Wann hast Du Deinen Partner/Deine Partnerin zuletzt aufrichtig wertgeschätzt?
Nach einem zumeist magischen und nährenden Start
einer Beziehung vergessen viele Paare immer wieder, dass Beziehung ein
fortwährender, bewusster Akt nicht-linearen Erschaffens ist. Stattdessen sitzen
sie einer gängigen Gefahr auf, die auf dem Beziehungsweg lauert: der Gewohnheit.
Gewohnheit kann ein wesentlicher Faktor sein, wenn eine Beziehung nicht
erfüllend, sondern eher langweilig und konfliktgeladen ist. Meist ist es die
Gewohnheit, die auf der ungeprüften Annahme basiert, dass man den Partner schon
kenne und wisse, wer er ist und wie er reagiert. Die Sache ist jedoch die:
Sobald Du morgens aufwachst und meinst, Deinen Partner zu kennen, ist die
Beziehung tot. Dann bist Du nicht mehr präsent und aufmerksam. Genau das ist
der Punkt, wenn Nähe und Intimität stagnieren und die Beziehung zu einer
gewöhnlichen Beziehung mit Diskussionen, Konflikten und niederem Drama (das
Täter-Retter-Opfer-Spiel) werden kann.
Es gibt viele verschiedene Aspekte, die zu
gewöhnlicher Beziehung beitragen. Ein entscheidender Aspekt dabei ist jedoch
fehlende Wertschätzung und zwar fehlende Wertschätzung des Partners und der
Beziehung. In der modernen Gesellschaft liegt der Fokus zumeist auf dem Haben
und Tun, also dem, was eine Person hat (getreu dem Motto „mein Haus, mein Auto,
meine Yacht“) und das, was sie tut (welche Position sie beispielsweise im Job
bekleidet, oder welches Ehrenamt sie ausführt). Dieser Fokus wirkt sich in
Beziehungen oftmals dahingehend aus, dass der ein oder andere meint, er/sie
müsste etwas tun oder haben, um dem anderen zu gefallen oder die Beziehung
lebendig zu halten. Es werden beispielsweise Blumen gekauft, Geschenke gemacht,
in der Wohnung etwas repariert, ein neuer Fernseher gekauft, für den anderen
gekocht, etc. Doch über das Tun und Haben werden weder die Beziehung noch die Partner
genährt. Nahrung in einer Beziehung entsteht u. a. über die Rückbesinnung auf
das, was in der modernen Gesellschaft abhanden gekommen ist: die Wertschätzung
der Seins-Qualitäten.
Wenn ein Mensch in seinem Sein wertgeschätzt wird,
fühlt er sich gesehen und kann aufhören sich über das Tun oder Haben zu
definieren. Doch wie funktioniert Wertschätzung des Seins?
Wie
funktioniert aufrichtige Wertschätzung?
Wertschätzung des Seins fokussiert darauf, wie eine
Person in ihrem Wesen tatsächlich ist. Es geht also nicht darum zu sagen „Du
hast ein schickes Hemd an“, „Du hast schöne Augen“, oder „Mir gefällt Dein
neuer Haarschnitt“. Es geht vielmehr darum, die Person, die Dir gegenüber sitzt
oder steht in ihrem Wesen wertzuschätzen.
Dazu nimmst Du eine offene Körperhaltung ein (keine
verschränkten Arme oder Beine), schaust der Person gegenüber direkt in die
Augen und lässt Deine 100%ige Aufmerksamkeit auf ihr ruhen. Dann beginnst Du,
die Seins-Qualitäten der Person in ihren Augen zu lesen. Du schaust also durch
die Maske des Tuns und Habens hindurch und wertschätzt die Person für das, was
sie tatsächlich IST.
Wenn Dein Partner beispielsweise ein schönes Essen
gekocht hat, schätze ihn für seine Seins-Qualität anstatt für das Tun, indem Du
sagst: „Danke für Deine liebevolle Fürsorge. Du bist so aufmerksam.“ Das ist
etwas völlig anderes, als zu sagen „Wow, Du hast aber toll gekocht“. Spürst Du
den Unterschied? Hier ein anderes Beispiel: Wenn Du mit Deiner Partnerin einen
ruhigen Abend angedacht hast, ihr bei Deiner Heimkehr eröffnest, dass noch
spontan Freunde vorbei kommen und sie sagt: „Okay!“, dann könntest Du sie
wertschätzen indem Du sagst: „Danke für Deine Flexibilität. Du bist so offen
und gelassen.“ Dies sind wohlgemerkt Beispielsätze. Wichtig ist, dass Du die
jeweiligen Seins-Eigenschaften des anderen in dem Moment tatsächlich siehst.
Was macht Dein Gegenüber tatsächlich aus? Warum
bist Du mit ihm/ihr in Beziehung? Schau genau in die Augen. Ein Teil von Dir
findet das möglicherweise beängstigend und sagt „Ich sehe da nichts. Ich kann
das nicht.“ Bleib dran. Schau genau hin und vertraue den Impulsen, die Du
bekommst, während du versuchst die Seins-Eigenschaften in den Augen der andern
Person zu lesen.
Wertschätzung muss nicht lange dauern, wirkt jedoch
wie Magie, wenn Du sie jeden Tag einsetzt. Ein wertschätzender Satz dauert 10
Sekunden. Natürlich kannst Du Dir auch mehr Zeit nehmen und Dein Gegenüber z.
B. 3 Minuten lang wertschätzen. Dann könntest Du noch ganz andere
Seins-Facetten entdecken und vielleicht sogar ein wenig poetische Bilder als
Beschreibung verwenden: „Ich schätze Deine Achtsamkeit, mit der Du unseren
Beziehungsraum ausfüllst. Du bist ein achtsamer, kraftvoller Krieger, der
bereit ist, voranzugehen und Grenzen zu setzen, wenn sie notwendig sind. Ich
schätze Deinen Mut und Deine Verpflichtung…“ oder „Du bist wie ein Feuerwerk
voller bunter Farben. Ich schätze Deine Kreativität und Begeisterung, mit der
Du Dich dem Projekt widmest.“
Jede aufrichtige Wertschätzung ist wie eine
Liebeserklärung und ist sehr heilsam, wirksam und verbindend, sowohl für
denjenigen, der Wertschätzung bekommt, als auch für denjenigen, der
Wertschätzung gibt. Darüber hinaus stärkt die Wertschätzung von
Seins-Qualitäten zweier Menschen in Beziehung auch die Beziehung an sich.
Wertschätzung ist auch für die Beziehung nährend und heilsam. Wenn Du eine
Person wertschätzt fühlt sie sich gesehen und automatisch bestätigt für das,
was sie mit ihren Qualitäten in die Beziehung einbringt. Viele Menschen strengen
sich in Beziehung unglaublich an und tun etwas, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
In der modernen Gesellschaft scheint ein unglaublicher Mangel an Aufmerksamkeit
zu herrschen. Wertschätzung der Seins-Qualitäten fokussiert auf das, was eine
Person in ihrem Wesen IST und sie erhält in dem Moment 100% Deiner
Aufmerksamkeit, was ebenfalls Verbindung schafft. Wenn Du Wertschätzung wieder zu
Deiner täglichen Praxis machst, werden diese Samen sehr bald Früchte tragen.
Fallen auf
dem Weg zur Wertschätzung!
Wenn Du die Absicht hast, Wertschätzung wieder zu
praktizieren, um Deine Beziehung auf magische Art und Weise aufblühen zu
lassen, ist es hilfreich, einige Fallen zu kennen:
1. Die
Lob-Falle: Wie bereits kurz erwähnt,
wird Wertschätzung häufig verwechselt mit Lob. Mit Lob ist der ein oder andere
zwar noch vertraut, doch gibt es einen großen Unterschied zwischen Lob und
Wertschätzung. Lobes-Sätze wie „Das hast Du super gemacht“ begrenzen sich
wieder auf das, was eine Person tut. Es geht beim Loben nicht um die eigentlichen
Sein-Eigenschaften der anderen Person. Zudem dient Lob oftmals der unbewussten,
subtilen Manipulation. Wenn Du beispielsweise jemandem sagst „Das hast Du toll
gemacht“, was ist dann Deine eigentliche Botschaft? Die eigentliche Botschaft
lautet womöglich: „Ich möchte dass Du das in Zukunft weiter tust.“ Sei wachsam.
Widme Dich der Wertschätzung.
2. Die
Kontinuitäts-Falle: Vielleicht
nimmst Du Dir vor, Deinen Partner ab sofort wieder bewusst wertzuschätzen, doch
schon nach kurzer Zeit vergisst Du es wieder. Schaffe Dir einen
Erinnerungsfaktor, den Du jeden Tag mehrmals siehst. Ein W für Wertschätzung
auf einem Zettel, ein Punkt, den Du auf Deine Hand malst, oder was auch immer.
Um die Gewohnheit des Nicht-Wertschätzens aufzubrechen, ist es notwendig, diszipliniert
jeden Tag Wertschätzung zu geben. Du kannst übrigens nicht nur in einer
Paar-Beziehung Wertschätzung üben, sondern gleichermaßen in Beziehungen zu
Freunden, Kollegen oder sogar in der Begegnung mit der Verkäuferin in der
Bäckerei (die z. B. sehr sorgfältig das Brot einpackt. Danke ihr einfach für
ihre Sorgfalt).
Die Kontinuitätsfalle kann sich auch einschleichen, wenn Dein Partner die Wertschätzung zunächst scheinbar nicht annehmen kann. Es gibt Menschen, für die ist es extrem ungewohnt, in ihrem Sein gesehen zu werden, sodass sie versuchen, die Wertschätzung zunächst einmal abzublocken. Bleib trotzdem dran. Wertschätze weiter die Seins-Eigenschaften. Irgendwann wird auch der härteste Brocken die Wertschätzung rein lassen.
Die Kontinuitätsfalle kann sich auch einschleichen, wenn Dein Partner die Wertschätzung zunächst scheinbar nicht annehmen kann. Es gibt Menschen, für die ist es extrem ungewohnt, in ihrem Sein gesehen zu werden, sodass sie versuchen, die Wertschätzung zunächst einmal abzublocken. Bleib trotzdem dran. Wertschätze weiter die Seins-Eigenschaften. Irgendwann wird auch der härteste Brocken die Wertschätzung rein lassen.
3. Die
Jäger-und Sammler-Falle: Vielleicht
hast Du schon einmal gehört, dass Frauen aus einem Urinstinkt heraus eher die
Sammlerinnen und Männer eher die Jäger sind. Das Sammlerinnen-Gen der Frauen
hat früher beinhaltet, dass die Frau auf einer großen Wiese voller leckerer
Kräuter und Pilze genau den einen Pilz sehen konnte, der den Stamm damals
vergiftet hätte. Dieses Gen tragen die Frauen immer noch in sich. Auf die
moderne Zeit übertragen bedeutet das, dass die Frau heutzutage genau den einen
Aspekt findet, den der Mann in der Beziehung ihrer Meinung nach NICHT richtig
gemacht hat. Für die Frauen geht es also darum, genau davon abzurücken und den
Mann für die wunderbaren Seins-Eigenschaften wertzuschätzen, die ihn ausmachen
und die sich auch in der Beziehung zeigen, anstatt ihm den einen unglücklichen
Punkt vorzuhalten.
Bei Männern ist das Verhalten aufgrund des Jäger-Gens etwas anders gelagert. Früher war es entscheidend, sich als Jäger im Wald auf das eine Stück Wild zu konzentrieren und keine Ablenkung durch Kräuter und Pilze zuzulassen. Auf die moderne Zeit übertragen bedeutet das, dass Männer sich gerne auf nur eine Sache konzentrieren und alles andere um sich herum in dem Moment vergessen. Die Herausforderung besteht für die Männer also darin, Wertschätzung als ein „wichtiges Projekt“ in den Alltag aufzunehmen, damit sie nicht zwischen all den anderen wichtigen Einzelprojekten die Wertschätzung vergessen.
Bei Männern ist das Verhalten aufgrund des Jäger-Gens etwas anders gelagert. Früher war es entscheidend, sich als Jäger im Wald auf das eine Stück Wild zu konzentrieren und keine Ablenkung durch Kräuter und Pilze zuzulassen. Auf die moderne Zeit übertragen bedeutet das, dass Männer sich gerne auf nur eine Sache konzentrieren und alles andere um sich herum in dem Moment vergessen. Die Herausforderung besteht für die Männer also darin, Wertschätzung als ein „wichtiges Projekt“ in den Alltag aufzunehmen, damit sie nicht zwischen all den anderen wichtigen Einzelprojekten die Wertschätzung vergessen.
Letztendlich aber braucht es Deine Verpflichtung, die
Wertschätzung der Seins-Qualitäten wieder in Deinen Alltag zu integrieren. Beziehung
ist wie gesagt ein fortwährender, bewusster Akt nicht-linearen Erschaffens. Es
mag am Anfang mühsam sein, doch wenn Du dran bleibst und Deinen Partner oder
die Menschen in Deinem Umfeld immer wieder aufrichtig wertschätzt, wirst Du
feststellen, wie Deine Beziehungen auf magische Art und Weise aufblühen.
Viel Freude beim Experimentieren.
Wertschätzende Grüße,
Nicola Nagel
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