Hast Du Dir einmal Gedanken gemacht, durch wessen
Augen Du Deinen Partner siehst? Die meisten mögen jetzt vielleicht antworten
„Ist doch klar, durch meine!“. Doch interessanterweise sehen wir unseren
Partner oftmals genau nicht durch unsere eigenen Augen, sondern durch die Augen
unserer Mutter, unseres Vaters, oder anderer Autoritätspersonen und
Rollenvorbilder. Das kann sehr schnell dazu führen, dass Du gewöhnliche
Beziehung mit Reibereien, Streit, kleinen oder großen Dramen erschaffst und
dadurch Nähe, Intimität und Vertrautheit zerstörst. Doch was bedeutet es
konkret, den Partner nicht authentisch und neutral mit eigenen Augen zu sehen,
sondern durch die Augen einer anderen Person?
Hier ein Beispiel: Vor einiger Zeit berichtete mir
eine Mutter von zwei Kindern, dass sie mit ihrem Mann immer wieder aneinander geriet,
sie ständig Meinungsverschiedenheiten hatten und stritten, obwohl sie sich doch
eigentlich nur nach einer erfüllenden und nährenden Beziehung sehnte und auch
versuchte daran zu arbeiten. Trotzdem fand sie sich wieder, wie sie direkt
morgens nach dem Aufwachen ihrem Mann gegenüber zu allererst erwähnte, was er
noch nicht erledigt hatte, falsch gemacht hatte usw. Es war wie ein automatisches
Programm, das ablief und mit dem sie dafür sorgte, dass sie ihren Mann zum
Schwein machte. Auf die Frage, wer ihr weibliches Rollenvorbild in der Kindheit
gewesen sei, sagte sie „Meine Mutter“. Auf die nächste, weitaus gefährlichere
Frage, wie ihre Mutter ihren Vater gesehen und behandelt habe, wurde es still.
Dann antwortete sie: „Sie hat ihn fortwährend klein gemacht und ihn als
Versager dargestellt.“ Die Art und Weise mit einem Partner umzugehen, hatte sie
als Kind also unbewusst von ihrer Mutter abgeschaut und abgespeichert, sodass
sie ihren eigenen Mann nun durch die Augen ihrer Mutter sah und die besagte
Haltung, die ihre Mutter gegenüber ihrem Vater gezeigt hatte, kopierte. Die
junge Frau konnte bis dahin die zahlreichen Kleinigkeiten, die ihr Mann täglich
erledigte, gar nicht sehen. Sie sah weder, dass er sich liebevoll mit den
Kindern beschäftigte, noch dass er im Haushalt half. Stattdessen sah sie, dass
er beim gemeinsamen Kochen, die leere Verpackung auf der Arbeitsplatte stehen
ließ und der kleinen Tochter die „falschen“ Socken anzog. Dieses Beispiel ist nur eines von vielen und trifft
übrigens für Männer und Frauen gleichermaßen zu.
In der Kindheit orientieren wir uns naturgemäß an
Autoritätspersonen, die meist Rollenmodelle darstellen. In Bezug auf Beziehung
orientieren sich Männer und Frauen häufig an der Mutter als weibliches
Rollenmodell bzw. am Vater als männliches Rollenmodell. Anstatt unseren Partner
mit neutralen Augen anzuschauen und ihn für das anzuerkennen, was er ist, projizieren
Männer wie Frauen oftmals das Verhalten ihrer Eltern auf den Partner.
Mutter als
weibliches Rollenvorbild:
Je nachdem, wie Deine Mutter agiert hat, kann es
sein, Du unterschiedliche Dinge übernommen hast. Es gibt diesbezüglich sicherlich
viele verschiedene Facetten. Im Folgenden werden daher nur die beiden Extreme
dargestellt:
1.
Wenn dein Vater
dominant – vielleicht sogar aggressiv und gewalttätig – war, Deine Mutter Dir
ihre Sichtweise der Dinge geschildert hat und das Verhalten des Vaters als negativ
bewertet hat, um Dich auf ihre Seite zu ziehen, dann hat sie dich dahingehend
manipuliert, Deinen Vater durch ihre Augen zu sehen. Wenn Deine Mutter nie
Stellung bezogen hat, sie Dich möglicherweise sogar beschwichtigt hat, wenn Du
rebellisch werden wolltest, um nicht den Zorn des Vaters zu erregen, dann hat
sie sich komplett angepasst verhalten. Falls Du Dich sehr mit Deiner Mutter
identifiziert hast und Dir einer oder mehrere dieser Aspekte bekannt vorkommen,
dann könnte Dein unbewusstes Programm sein, dass Du – wenn Du eine Frau bist - in
einer Beziehung versuchst, es Deinem Partner permanent recht zu machen. Dann
verhältst Du dich möglicherweise angepasst, bist lieb und nett um der Harmonie
willen und vermeidest, kraftvoll, zentriert und präsent als erwachsene Frau
Deinem Partner gegenüber zu treten und Grenzen zu setzen. Möglicherweise ziehst
Du dann sogar einen Mann an, der die Verhaltensweise Deines Vaters zeigt, damit
Du unbewusst Dein „nettes-Mädchen-Muster“ weiter bedienen kannst.
Bist Du ein Mann, so könnte es sein, dass Du Dich daran gewöhnt hast, dass Frauen klein Beigeben und alles tun, um es Männern recht zu machen und sie nicht zu provozieren. Möglicherweise hast Du dadurch die unbewusste Annahme getroffen, dass Frauen schwach und sehr leicht manipulierbar sind.
2.
Wenn Deine
Mutter hingegen der Ansicht war, dass Dein Vater ein Waschlappen, fauler Hund
oder Verlierer sei und dies in Deinem Beisein immer wieder zum Ausdruck
gebracht hat, indem Sie ihn z. B. belächelt, beschuldig, klein gemacht,
verspottet, lächerlich oder ähnliches gemacht hat, dann hast Du dieses Muster
möglicherweise abgespeichert und projizierst heute als Frau dieses Muster auf
Deinen Partner. Dann machst Du eventuell Deinen Partner unbewusst durch
Kleinigkeiten zum Schwein, bewertest jede seiner Aktionen in „gut“ und
„schlecht“ bzw. „richtig“ und „falsch“, findest genau die Dinge, die er eben
„schon wieder“ nicht hinbekommen hat, und rollst mit den Augen, wenn er
irgendetwas nicht so macht, wie Du es gerne hättest (z. B. die Socken rumliegen
lässt, den Toilettendeckel nicht schließt, Dinge vergisst etc.). Du findest zig
Beweise jeden Tag, dass er ein Idiot ist, und lässt ihn das auch entsprechend wissen.
Wenn Du ein Mann bist, könnte eine Auswirkung sein, dass Du die Grundannahme übernommen hast, dass Frauen Männern nichts zutrauen, sie als Feinde ansehen, ständig rumnörgeln und Du es einer Frau nicht recht machen kannst. Möglicherweise spürst Du deswegen eine gewisse Unsicherheit in Gegenwart von Frauen und bist permanent auf Hab-Acht-Stellung. Eventuell ist Dir gegenüber Deiner Partnerin auch schon einmal der Spruch von den Lippen geglitten „Oh man, Du bist genau wie meine Mutter“. Abgesehen davon siehst Du möglicherweise auch Deinen Vater durch die Augen Deiner Mutter und hast ihre Meinung übernommen.
Wenn Du ein Mann bist, könnte eine Auswirkung sein, dass Du die Grundannahme übernommen hast, dass Frauen Männern nichts zutrauen, sie als Feinde ansehen, ständig rumnörgeln und Du es einer Frau nicht recht machen kannst. Möglicherweise spürst Du deswegen eine gewisse Unsicherheit in Gegenwart von Frauen und bist permanent auf Hab-Acht-Stellung. Eventuell ist Dir gegenüber Deiner Partnerin auch schon einmal der Spruch von den Lippen geglitten „Oh man, Du bist genau wie meine Mutter“. Abgesehen davon siehst Du möglicherweise auch Deinen Vater durch die Augen Deiner Mutter und hast ihre Meinung übernommen.
In beiden Fällen hast Du kein Rollenvorbild gehabt,
kein lebendes Beispiel dafür, was es bedeutet, den Partner mit Respekt zu
behandeln. In beiden Fällen hast Du gelernt als Kind den Vater durch die Augen
und Blockaden der Mutter zu sehen. Du hast Deinen Vater nicht neutral gesehen,
sondern hattest nur die Projektionen Deiner Mutter auf Deinen Vater als Modell.
Vater als männliches Rollenvorbild:
Auch auf der Vaterseite gibt es sicherlich viele
Facetten an Rollenvorbildern. Doch lass uns auch in diesem Fall beispielhaft zwei
Extreme betrachten:
1.
Wenn Dein Vater
dominant war, die Kontrolle über alles behalten musste, sein Wort Gesetz war,
er Deiner Mutter über den Mund gefahren ist und sie in Deiner Gegenwart als
inkompetent oder dumm dargestellt hat, dann siehst Du – wenn Du ein Mann bist –
Deine Mutter und auch Deine Partnerin möglicherweise durch die Augen Deines
Vaters. Da er Dein männliches Rollenvorbild für Beziehung war, dirigierst Du
möglicherweise Deine Partnerin genauso durch die Gegend, sagst ihr, was sie tun
und lassen soll und sorgst unbewusst dafür, dass sie nicht in ihre Kraft kommt.
Wenn Du Dich mit Deinem Vater identifiziert hast und er sich in Deiner
Gegenwart abwertend über Deine Mutter geäußert hat, dann hast Du möglicherweise
nicht gelernt, was es bedeutet, eine Frau wirklich respektvoll zu behandeln.
Wenn Du Als Frau sehr mit Deinem Vater identifiziert warst, könntest Du den Eindruck gewonnen haben, dass Du es Männern nicht recht machen kannst und hast deswegen möglicherweise immer die Frage im Hinterkopf, ob Du gut genug für einen Mann bist. Möglicherweise hast Du auch eine ganz andere Annahme getroffen, nämlich dass Männer dominant und aggressiv sind. Falls Deine Mutter es damals geschafft hat, Dich auf ihre Seite zu ziehen oder Du selbst entschieden hast, Dich auf ihre Seite zu stellen, könnte es sein, dass Du unbewusst einen gewissen Männerhass entwickelt hast, der sich heute gleichermaßen unbewusst über Deine Energie im Zusammensein mit Männern ausdrückt (z. B. indem Du kleine, ironische Witze über Männer reißt oder ihnen Gemeinheiten an den Kopf schmeißt).
2.
Hattest Du
hingegen einen Vater, der keine Grenzen setzen konnte, eher weich und
zurückhaltend war, sich komplett aus dem Geschehen herausgezogen hat und in
Deinem Beisein wiederholt nur ein ignorantes „Jaja“ zu Deiner Mutter gesagt hat
oder sie im Extremfall als „Drachen“ bezeichnet hat, den man einfach fauchen
und reden lassen sollte, dann siehst Du – wenn Du ein Mann bist -
möglicherweise Deine Partnerin heute genau durch diese Augen. Das kann dazu
führen, dass Du ihr nicht zuhörst, wenn sie etwas erzählt oder Du sie vor die
Wand laufen lässt, wenn sie Deine Meinung oder einen Ratschlag von Dir braucht.
Wenn Du Dich mit Deinem Vater identifiziert hast, kann eine Auswirkung zudem
sein, dass Du nicht mit Deiner archetypischen, männlichen Kraft verbunden bist,
weil Dein Vater Dir nicht gezeigt hat, was das bedeutet. Möglicherweise kannst
Du deswegen keine Grenzen setzen, keine klaren Entscheidungen treffen und nicht
voller Energie und Tatendrang im Leben stehen.
Bist
Du eine Frau und hattest einen starken Bezug zu Deinem Vater, so könnte dieses
väterliche Rollenmodell Dich veranlasst haben zu glauben, dass Männer sowieso
nicht zuhören können und sich aus dem Staub machen (physisch oder energetisch),
wenn es drauf ankommt. Eventuell siehst Du auch Deine Mutter nicht neutral,
sondern durch die Augen Deines Vaters.
Dieses Thema ist fast zu komplex, um es in einem
kurzen Artikel zu betrachten. Es gibt wie gesagt noch viele weitere Facetten
dieser beschriebenen Extreme und darüber hinaus weitere Einflussfaktoren, die
die Basis dafür bilden, wie wir Beziehung leben und mit unserem Partner sind.
Trotzdem ist es lohnend, sich darüber einmal Gedanken zu machen, woher Du Deine
Verhaltensweisen in Beziehung kopiert oder erlernt hast. Sobald wir eine
subjektiv gefärbte Sichtweise über den Vater oder die Mutter vermittelt
bekommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir unseren Partner bzw.
unsere Partnerin durch die gleiche Brille sehen und genau die gleichen Muster
auf sie projizieren.
Nur wenn wir zwei Elternteile hatten, die sich
gegenseitig mit Respekt behandelt haben, haben wir die Möglichkeit unseren
Partner ebenfalls mit Respekt zu behandeln.
Das Interessante ist, dass viele Menschen oftmals
Partner wählen, die ihren eigenen Eltern entsprechend ähneln, selbst, wenn die
Eltern kein Vorbild für außergewöhnliche und respektvolle Beziehung geliefert
haben. Wir ziehen eine Zeit lang genau die Partner an, die uns das spiegeln
bzw. mit denen wir unsere jeweiligen Muster und Rollenprogramme abspulen
können, bis wir etwas daraus gelernt haben. Deine Box – auch bekannt als Dein
Ego, Deine Glaubenssätze, Deine Identität – reproduziert lieber unbewusst das altbekannte,
vorgelebte Muster, als sich in unbekanntes, neues Gebiet zu wagen. Wenn Du Dich
umschaust, wirst Du mit großer Wahrscheinlichkeit Beziehungen sehen, die alles
andere als gesund sind; Beziehungen, in denen sich die Partner gegenseitig
beschuldigen, in persönliche, niedere Dramen verstrickt sind oder sogar einer
den anderen schlägt. Es lohnt sich daher, wirklich einmal im Detail
schonungslos ehrlich zu beschreiben, wie Deine Mutter Deinen Vater und Dein
Vater Deine Mutter in Deiner Gegenwart behandelt und dargestellt hat. Das
funktioniert gleichermaßen, wenn Du andere Rollenvorbilder hattest.
Experiment: Welches Rollenvorbild hattest Du?
Schreib einmal auf, wer für Dich in Sachen
Beziehung Deine Rollenvorbilder waren. Schreibe zusätzlich unter jeden Namen
präzise auf, wie dieses vermeintliche Vorbild in Deiner Gegenwart agiert hat
und wie sie das jeweils andere Geschlecht dargestellt oder behandelt hat.
Im nächsten Schritt geht es darum, radikal ehrlich
zu sein und folgende Frage zu beantworten: Welche dieser Muster und
Gewohnheiten projizierst Du heute auf Deinen Partner/Deine Partnerin? Sei
ehrlich und schreib es auf. Bewusstheit darüber schafft Klarheit und neue
Möglichkeiten für Deine Beziehung.
Es gibt noch einen weiteren Fall, der Beachtung
verdient. Wenn Deine Eltern nicht zu einem der oberen Extreme gehörten,
könntest Du dazu geneigt haben, Deine Mutter oder Deinen Vater als Ideal
gesehen und auf ein Podest gestellt zu haben.
Der Traum
vom Ideal
Wenn Du ein Mann bist und deine Mutter die „ideale“
Frau war, dann kann es passieren, dass Du
unbewusst jede Frau, die Dir begegnet und mit der
Du eine Beziehung eingehen möchtest, zunächst einmal mit Deiner Mutter
vergleichst. Wenn Du Deine Mutter abgöttisch liebst kann es passieren, dass Du
eine Frau wählst, die Deiner Mutter möglichst nahe kommt. Das Problem, das dann
entstehen kann, ist, dass Du in dem Fall zwar möglicherweise eine Beziehung mit
einer Frau hast, die Deiner Mutter ähnlich ist, doch Du wirst ihr nicht die
Menge an Liebe zu Teil werden lassen können, die eine Königin an Deiner Seite
verdient, weil Deine große Liebe Deine Mutter ist. Du kannst zwar mit Deiner
Freundin Sex haben, aber das nicht mit aufrichtiger Liebe und 100%iger
Aufmerksamkeit kombinieren. Genau das wäre jedoch eine der Voraussetzungen für
eine außergewöhnliche Beziehung.
Gleiches gilt umgekehrt für Frauen, die ihren Vater
als Ideal sehen. Sie suchen in einem Mann das Ideal des Vaters, sehen jedoch
nicht den Mann respektvoll als das, was er tatsächlich ist: einzigartig und
nicht perfekt.
Die Suche nach dem Ideal kann übrigens auch dann
passieren, wenn die Eltern eines der beiden oben beschriebenen Extreme
verkörpert haben. In dem Fall gestaltet sich das Ideal jedoch etwas anders. Das
Ideal basiert dann auf Träumereien oder Idealvorstellungen, die uns die Medien
vermitteln (d. h. wie eine Frau/ein Mann zu sein hat, mit Fokus auf
Besitztümer, Aussehen und Statuspositionen). Als Frau suchst Du dann einen Mann
der dieses vermeintliche Ideal darstellt, das Dein Vater nicht war bzw. als
Mann suchst Du eine vermeintlich ideale Frau, die Deine Mutter eben nicht war.
Egal, um welche Art von Ideal es sich handelt: es
ist in jedem Fall eine Illusion. Die Suche oder das Streben nach einem Ideal
hält uns davon ab, authentisch menschlich mit einem anderen Menschen in
Beziehung zu sein.
Ein möglicher
Ausweg
Es ist möglich aus diesen Mustern auszusteigen.
Normalerweise sind wir im Alter von ca. 15 Jahren dazu entworfen, einen
Initiationsprozess ins Erwachsensein zu durchlaufen. Im Gegensatz zu einigen
indigenen Kulturen, stellt die moderne Kultur diese Art Initiation jedoch nicht
zur Verfügung. Somit bleiben wir meist im Kindheitsmodus stecken, nicht nur was
Beziehungsmuster und Rollenvorbilder angeht, sondern generell in Bezug auf das
Thema Verantwortung. Ein authentischer Initiationsprozess beinhaltet u. a.,
dass sich Frauen wie Männer ihre Kraft und Autorität von den Eltern zurückholen
und die alten, kopierten und unbewusst laufenden Verhaltens- und Überlebensprogramme
ändern. Männer würden beispielsweise in einem sicheren Trainingsumfeld zum
einen „ihre Eier von ihrer Mutter zurückholen“ – um es ganz direkt und flapsig
in Gorilla-Sprache auszudrücken. Das bedeutet, dass sie in einem Wutprozess
ihre Kraft wieder in Besitz nehmen und sich energetisch klar von ihrer Mutter
abgrenzen. Zum anderen würden sie sich – falls notwendig – energetisch auch von
ihrem Vater abgrenzen. Dadurch kommen sie in ihre männliche Kraft und lernen klare,
gesunde Grenzen zu setzen, damit sie den Raum für eine außergewöhnliche
Beziehung mit einer Frau halten können.
Frauen würden in einem sicheren Trainingsumfeld umgekehrt
das nette, angepasste Mädchen das Klo hinunterspülen und sich ihr Zentrum –
also ihre Autorität – von ihrem Vater zurückholen und sich energetisch von
ihrer Mutter lösen. (In beiden Fällen – also für Männer und Frauen – bedeutet
das NICHT, dass sie ihre Eltern nicht lieben oder sie nicht mehr sehen. Es
handelt sich vielmehr um eine Loslösung auf energetischer Ebene, um kraftvoll
als erwachsener Mann bzw. Frau das eigene Leben leben zu können). Eltern haben
meist nur das Beste für ihre Kinder im Sinn und es ist natürlich, dass wir als
Kinder zunächst einmal unsere Autorität an die Eltern oder andere
Rollenvorbilder abgeben und uns an ihnen orientieren. Um jedoch
außergewöhnliche Beziehung (im Gegensatz zu gewöhnlicher Beziehung) in jedem
Moment verantwortlich neu erschaffen zu können, ist es notwendig, Deine Gefühle
und Deine Autorität in Besitz zu nehmen und Dein Bewusstsein zu schärfen.
Außergewöhnliche Beziehung ist ein fortwährender, bewusster Akt nichtlinearen
Kreierens, bei dem Du Deinen Partner als das siehst, was er ist: einzigartig.
Herzliche Grüße,
Nicola Nagel
Tipp: weitere ausführliche Details zum Erschaffen von
außergewöhnlicher Beziehung findest Du im Buch „Wahre Liebe im Alltag“ von
Clinton Callahan
CREATING POSSIBILITIES
www.viva-essenza.com